Zürich (Reuters) - Die UBS hat im dritten Quartal 2021 überraschend gut abgeschnitten.

Der Gewinn der Schweizer Großbank stieg um neun Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar, wie die UBS am Dienstag mitteilte. Mit dem deutlich über den Analystenerwartungen von 1,6 Milliarden Dollar liegenden Wert schaffte der Weltmarktführer in der Vermögensverwaltung für Millionäre und Milliardäre den höchsten Quartalsgewinn seit 2015. Die UBS profitierte weiterhin von Portfolio-Umschichtungen seiner Kunden, steigenden Finanzmärkten und höheren Zinserträgen.

"Unsere Geschäftsdynamik und unser Fokus auf Wachstum, disziplinierte Umsetzung und Bereitstellung unseres gesamten Ökosystems an unsere Kunden führten in allen Unternehmensbereichen und Regionen zu einem weiteren starken Quartal", erklärte Konzernchef Ralph Hamers knapp ein Jahr nach seiner Amtsübernahme. Im dritten Quartal erreichte das Institut auf dem harten Kernkapital eine Rendite von 20,8 Prozent. Damit lag die Bank erneut über dem selbst gesteckten Ziel von zwölf bis 15 Prozent. Am 1. Februar 2022 will sich Hamers zur Strategie und zu den Finanzzielen äußern. Die UBS kündigte auch an, in den USA ein neues digitales Angebot für weniger vermögende Kunden lancieren zu wollen. "Es gibt noch so viel mehr, was wir tun können und müssen", sagte Hamers.

Im vierten Quartal des laufenden Jahres dürften die Erträge von saisonalen Faktoren wie einer geringeren Kundenaktivität betroffen sein. Entwicklungen wie der neue politische Kurs Chinas könnten Spuren an den Finanzmärkten hinterlassen.

Im dritten Quartal steigerten drei der vier Divisionen ihren Vorsteuergewinn im Vorjahresvergleich deutlich. Die Ausnahme war das Asset Management: Dort hatte der Verkauf der Fondsvertriebsplattform Fondscenter an die Deutsche Börse das Ergebnis vor Jahresfrist aufgebläht. In der größten und wichtigsten Sparte Vermögensverwaltung zog das Ergebnis um 43 Prozent an, im Schweiz-Geschäft um 44 Prozent. Die größte Überraschung war das Investmentbanking, wo statt eines deutlichen Ergebnis-Rückgangs ein Plus von einem Drittel zu Buche stand. Rund lief es vor allem im Geschäft mit Fusions- und Kapitalmarktberatung.

Auch die US-Großbanken hatten im dritten Quartal kräftig zugelegt. Neben einer regelrechten Welle an Übernahmen und Fusionen, die durch steigende Kurse an den Aktienmärkten befeuert wurden, erlaubte es die Konjunkturerholung im Heimatmarkt den Geldhäusern, weitere Milliarden an Rückstellungen für Kreditausfälle aufzulösen. Die Deutsche Bank dürfte nach Einschätzung von Analysten am Mittwoch den fünften Quartalsgewinn in Folge melden.