Eine große Woche an den Märkten wird noch größer werden.

Einen Tag, nachdem die Europäische Zentralbank die Märkte überrascht hat, indem sie nicht nur eine Zinserhöhung im Juli, sondern möglicherweise einen größeren Schritt im September ankündigte, um die hohe Inflation einzudämmen, könnten die US-Inflationsdaten für Mai einen weiteren heißen Wert anzeigen.

Es wird erwartet, dass die Gesamtinflation die gleiche Höhe wie im April (8,3%) erreichen wird, was bedeutet, dass der Druck zu großen und schnellen Zinserhöhungen zunehmen wird.

Wirtschaftswissenschaftler erwarten keine Pause von einer aggressiven Fed. In der jüngsten Reuters-Umfrage rechnen die Analysten mit zwei Zinserhöhungen um 50 Basispunkte im Juni und Juli.

Und der Druck auf andere Zentralbanken, es ihnen gleichzutun, steigt. Es wird erwartet, dass die Bank of England und die schwedische Riksbank in der nächsten Woche die Zinsen erneut anheben werden. Auch die Schweizerische Nationalbank tagt nächste Woche.

Während sich der Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik von Australien bis Kanada beschleunigt hat, ist die schlechte Nachricht für die Märkte, dass die rasant steigende Inflation keine Anzeichen eines Rückgangs zeigt.

Die Kosten für die Betankung eines durchschnittlichen Familienautos in Großbritannien haben in dieser Woche zum ersten Mal die Marke von 100 Pfund (125,06 $) erreicht, und es wird erwartet, dass der Druck auf die Haushaltsbudgets mit Beginn der Hochsaison im Sommer noch zunehmen wird.

Verschärft wird der Preisdruck durch die Verknappung des Angebots aufgrund der reduzierten Importe aus Russland. Goldman Sachs geht davon aus, dass die Rohölpreise der Sorte Brent zwischen Juli und September durchschnittlich 140 Dollar betragen werden, was einem Anstieg von 16% gegenüber dem derzeitigen Niveau entspricht.

Die COVID-Situation in China bereitet den Anlegern erneut Sorgen, nachdem Shanghai weitere Bezirke zur Durchführung von Tests gesperrt hat, nachdem die Infektionen in den Gemeinden wieder angestiegen sind, und Peking die Beschränkungen in einem weiteren Bezirk verschärft hat.

Die Märkte spiegeln die düsteren Aussichten wider: Die weltweiten Aktienmärkte stehen vor dem größten Wochenrückgang seit mehr als einem Monat, während die europäischen und US-amerikanischen Aktienfutures am letzten Handelstag einer volatilen Woche im Minus liegen.

Der Euro kämpft damit, sich über der Marke von 1,06 $ zu halten, während die Anleiherenditen leicht ansteigen.

Wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Freitag mehr Orientierung geben dürften:

- US-Inflation im Mai: Umfrage: 8,3%, vorher 8,3%

- State Street dementiert Kaufinteresse an Credit Suisse

- Inflation in Chinas Fabriken trotzt dem weltweiten Anstieg und fällt auf ein 14-Monats-Tief

- Peking gibt grünes Licht für Börsengang von Ant, nachdem sich die Lage abgekühlt hat - Quellen

- Russische Zentralbank tagt

- Inflationserhebung der Universität Michigan

($1 = 0,7996 Pfund)