Zürich (awp) - Das Management der Credit Suisse strebt offenbar einen Börsengang für das Investmenthaus CSFB im Jahr 2024 oder 2025 an. Dies schreibt die Nachrichtenagentur Reuters am Montag mit Bezug auf eine mit der Situation vertraute Quelle.

Bekanntlich soll das Kapitalmarkt- und Beratungsgeschäfts der Credit Suisse in ein US-basiertes Investmenthaus unter dem Namen "CS First Boston" (CSFB) als Abspaltung herausgelöst werden. Laut früheren Medienberichten will die CS im Rahmen dieser Auslagerung die bestehende Firma des ehemaligen CS-Verwaltungsrats Michael Klein für "mehrere hundert Millionen Dollar" kaufen und diese mit der künftigen Investment-Boutique zusammenführen.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert in ihrer heutigen Meldung auch aus einer Unternehmensdokumentation für Investoren, in die sie offenbar Einblick gehabt hat. Demnach vermarkte die CS die Investmentbanking-Einheit gegenüber Investoren als "Super-Boutique" und prognostiziere einen Ertragsanstieg auf bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar. Das Management setze damit auf einen aggressiven Aufschwung der CSFB, nachdem die Erträge im Jahr 2022 um 69 Prozent eingebrochen seien.

In der Verkaufspräsentation an die Investoren, die auf den Januar datiert sei, sage die Bank, sie wolle das erst im Oktober letzten Jahres für die Einheit festgelegte Ziel von 2,5 Milliarden Nettoerträgen in einem "normalisierten Marktumfeld" übertreffen, wobei berücksichtigt sei, dass das Geschäft unabhängig sein werde.

Die Marketing-Präsentation, die detaillierte Bedingungen für die Kapitalaufnahme in Höhe von 500 Millionen US-Dollar enthält, zeige zudem zum ersten Mal, dass die CS die benötigten Mittel durch eine fünfjährige austauschbare Schuldverschreibung mit einer jährlichen Verzinsung von 6 Prozent aufbringen wolle.

Die Bank wollte den Inhalt gegenüber der Agentur Reuters nicht kommentieren. Und eine Anfrage von AWP blieb vorerst unbeantwortet.

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