Zürich (awp) - Eine amerikanische Anwaltskanzlei will offenbar gegen die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma Klage einreichen. Grund dafür ist die Finma-Verfügung, dass die AT1-Anleihen der Credit Suisse bei der Übernahme durch die UBS vollständig abgeschrieben werden.

Die in Kalifornien ansässige Anwaltskanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan hatte bereits einen Tag nach Ankündigung der Übernahme der CS durch die UBS angekündigt, juristische Schritte zu prüfen. "Offenbar ist jetzt genug Fleisch am Knochen, um zuerst ein Verfahren gegen den Finma-Entscheid anzustrengen. Später könnte eine Klage gegen die Credit Suisse beziehungsweise ihre neue Besitzerin, die UBS, folgen", schrieb die NZZ am Freitag.

Über 1000 E-Mails von betroffenen Bond-Haltern seien bei der Kanzlei eingegangen, unter ihnen befänden sich auch viele Schweizer Kleinanleger. Der Kreis der Betroffenen sei gross und umfasse Gläubiger in der Schweiz wie im Ausland, schrieb die NZZ. Eine Gruppe von mindestens 15 Grossinvestoren habe entschieden, diese Verfügung der Finma juristisch anzufechten.

Die Migros-Pensionskasse hatte vor wenigen Tagen bekannt gegeben, mit Anlagen in Credit Suisse-Papiere 110 Millionen Franken Verlust eingefahren zu haben. Davon stammten 99 Millionen von den AT1-Anleihen und der Rest von CS-Aktien.

Auch im Anlageportfolio des Migros Genossenschaftsbundes MGB habe der Sturz der CS-Aktien minimale Spuren hinterlassen, sagte Zimmermann am Dienstag am Rande der Bilanzmedienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Aber dieser Taucher sei durch den Anstieg der UBS-Aktien überkompensiert worden. Insgesamt sei der Netto-Effekt der beiden Grossbanken-Aktien positiv.

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