Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE: Trotz breiter Kritik über die Boni hält der gewichtige Investor Harris Associates der CS-Führung offensichtlich die Stange. Wie die "NZZ am Sonntag" (NZZaS) schreibt, wird der CS-Aktionär an der Generalversammlung vom 28. April für die Anträge des Verwaltungsrats stimmen. David Herro, der Anlagechef von Harris Associates, stört sich auch nicht an der Tatsache, dass die Vergütung für die Konzernspitze gestiegen ist, obwohl die Bank im letzten Jahr einen Verlust von 2,7 Mrd CHF ausgewiesen hat. Gegenüber der Zeitung hebt Herro hervor, dass die Ursache für den Verlust in einer Bussenzahlung liege, die auf Verfehlungen vor mehr als zehn Jahren zurückgehe: "Viele dieser Verantwortlichen sind nicht mehr beim Konzern." Auch die Höhe der Saläre geht für ihn in Ordnung: "Immerhin verzichtet Präsident Rohner freiwillig auf eine Entschädigung von 750'000 CHF." (NZZaS, S. 29)

Die Credit Suisse wird auch in der "Schweiz am Wochenende" (SaW) thematisiert. In dem Bericht geht es um einen "leisen Stellenabbau" in der Schweiz. In Basel würden weiter Stellen abgebaut, wobei es immer wieder zu Entlassungen komme, so ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter der Niederlassung gegenüber der Zeitung. Im Zürcher Uetlihof zeige sich ein ähnliches Bild. Dort würden "ganz im Stillen Jobs abgebaut", zitiert die Bank einen "langjährigen" Mitarbeiter. Wann und wie viele Stellen abgebaut würden, wisse niemand genau. Der Abbauprozess sei selbst für Vorgesetzte weitgehend intransparent, heisst es. (SaW, S. 17)

ACTELION: Der US-Gesundheitskonzern Johnson&Johnson (J&) plant, dass Basler Biopharma-Unternehmen Actelion als sogenannte "dedizierte" Einheit innerhalb der Pharmagruppe zu führen. Dies erklärt Joaquin Duato, VR-Präsident der Pharmasparte von J&J, im Interview mit "Finanz und Wirtschaft" (FuW). Bis zum Abschluss der Übernahmetransaktion würden J&J und Actelion unabhängige Unternehmen bleiben. Hinsichtlich des anschliessend beginnenden Integrationsprozesses sei man noch in einem frühen Stadium, und es gebe noch einige Entscheidungen zu fällen, stellt er klar. Auch äussert er sich zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump, bei dem er in seiner Funktion als VR-Präsident des US-Pharmaverbands Phrma teilnahm: Es sei ein konstruktiver Dialog gewesen; Trump habe sein Engagement für Innovationen, aber auch für den beschleunigten Zugang zu lebensverändernden neuen Produkten unterstrichen. Duato macht gegenüber der Zeitung auch deutlich, dass er mit einer weiteren Konsolidierung im US-Gesundheitswesen rechnet. (FuW, S. 6)

SWISSCOM: Swisscom-Chef Urs Schaeppi zeigt sich im Interview mit der "Sonntagszeitung" (SoZ) zuversichtlich, dass bei den Eishockey-Übertragungsrechten eine Lösung gefunden werde. Letztes Jahr unterlag die Swisscom bei der Vergabe dieser Rechte der Kabelnetzbetreiberin UPC. "Die Sportrechte müssen breit verteilt werden", so Schaeppi. Er erinnert dabei an den Entscheid der Wettbewerbskommission bei den von der Swisscom ersteigerten Fussballrechten. Die Kommission hatte entschieden, das Sportinhalte an Konkurrenten weiterzugeben sind. "Für UPC müssen beim Eishockey jetzt die gleichen Regeln gelten. Sonst wird der Wettbewerb verzerrt." Auf die Frage, ob die Swisscom an die Wettbewerbskommission gelangen werde, falls UPC keinen Zugang zu den Eishockeyspielen gewährt, gibt sich Schaeppi vage: Man werde alles tun, den Kunden die Spiele zeigen zu können, hält er fest.

Der Swisscom-Chef äussert sich im Interview auch zur weiteren Geschäftsentwicklung. "In der Schweiz machen wir in den nächsten Jahren einen guten Job, wenn wir es schaffen, unsere Umsätze und Margen stabil zu halten." Der italienische Markt hingegen, auf dem die Swisscom mit der Tochter Fastweb vertreten ist, sei beim Festnetz noch nicht gesättigt. Erst rund 50% der Haushalte hätten einen Internetanschluss.

Ein Thema des Gesprächs sind auch die Folgen der vom Parlament abgelehnten Lockerung der Strahlenschutzgrenzwerte für Handyantennen. Die jetzige Mobilfunkgeneration 4G sei angesichts der jährlichen Verdoppelung des Datenvolumens am Anschlag. In wenigen Jahren müsse die Swisscom die neue 5G-Technologie einführen. "Mit den heutigen Grenzwerten wird das ausgesprochen schwierig oder gar nicht möglich sein", so Schaeppi. (SoZ, S. 40; siehe auch separate Meldung zu den Strahlenschutzwerten)

LEONTEQ: Der neue Grossinvestor Rainer-Marc Frey habe letzten Mittwoch die Büros von Leonteq besucht und sich mit dem Management getroffen, schreibt die "Schweiz am Wochenende" (SaW). Wie es in dem Bericht weiter heisst, rechne ein CEO Jan Schoch nahestehender Insider damit, dass Frey seinen Anteil an Leonteq auf über 10% vergrössern könnte. Frey und Schoch seien persönlich eng befreundet, heisst es weiter. Frey hielt zuletzt einen Anteil von 7,46% an Leonteq. (SaW, S. 17)

SIKA: Der Verwaltungsrat des Bauchemie- und Klebstoffherstellers Sika wird an der kommenden Generalversammlung die Stimmrechte der Erbenfamilie Burkard voraussichtlich erneut auf 5% beschneiden, wenn es um die Wiederwahl der sechs unabhängigen Verwaltungsratsmitglieder und die von den Burkards beantragte Neuwahl geht. "Davon kann man ausgehen", hat die "Sonntagszeitung" (SoZ) aus der Sika-Zentrale erfahren. Ein formeller Entscheid des Verwaltungsrates sei aber noch nicht gefallen. (SoZ, S. 38)

GALAXUS: Die Migros baut ihren Onlinehändler Galaxus mit Drittanbietern zu einem Marktplatz aus. In den nächsten drei Jahren werde man in Galaxus kräftig investieren und wachsen, zitiert die "NZZ am Sonntag" (NZZaS) Beat Zahnd, Chef des Departement Handel bei der Migros, wo Galaxus angesiedelt ist. Das Geschäftsmodell werde sich zunehmend jenem von Amazon angleichen, heisst es. Man führe ein Händlerprogramm, "welches wir stark ausbauen werden", so Zahnd. Gegen Kommission können laut dem Bericht Drittanbieter ihre Produkte über Galaxus verkaufen. Zu den 500'000 bestehenden Artikeln seien 200'000 neue dazugekommen, auch von Drittanbietern. (NZZaS, S. 29)