Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE: In der Überwachungsaffäre um den früheren CS-Top-Manager Iqbal Khan gibt es neue Informationen. Wie die "SonntagsZeitung" und "Sonntagsblick" berichten, hat die Staatsanwaltschaft Unterlagen über CS-Chef Tidjane Thiam sowie den früheren Chef der Vermögensverwaltung angefordert. Der Grund: Anfang 2019 sei es laut Medienberichten in Herrliberg, dem Wohnort der beiden Kontrahenten, "allenfalls zu strafbaren Handlungen (Drohungen) gekommen". (SoZ, S. 33, siehe separate Meldung; SoBli)

SWISSCOM: Der mehr als einstündige Ausfall des Swisscom-Telefonnetzes und der Notrufzentralen vom letzten Freitagvormittag hatte auch Konsequenzen für die Schweizer Luftwaffe. Just als sich diese für das anstehende Weltwirtschaftsforum (WEF) in höchste Alarmbereitschaft begab, waren die Leitungen in ihrer Einsatzzentrale in Dübendorf tot, wie die "SonntagsZeitung" berichtete. Während mehr als einer Stunde konnten die Offiziere aus dem Air Operations Center (AOC) nicht wie gewohnt über das Festnetz nach aussen kommunizieren. Der Präsident der nationalrätlichen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen, Michael Töngi (Grüne/LU), sagte gegenüber dem "SonntagsBlick": "Wir werden das Problem beim nächsten Austausch mit der Swisscom sicher ansprechen." Es sei wichtig, dass das Festnetz ohne Unterbruch funktioniere. (SoZ, S. 2/3; SoBli)

LONZA: Zwei Tage vor der Publikation der Jahresergebnisse durch Lonza wirft die "NZZ am Sonntag" ein Schlaglicht darauf, warum beim Pharmazulieferer innerhalb von zehn Monaten zwei CEOs den Hut genommen haben könnten. Zwischen VR-Präsident Albert Baehny und Richard Ridinger, der vor einem Jahr ging, sei es etwa zum Streit darüber gekommen, wie schnell die Neuausrichtung bei Lonza erfolgen solle. Zwischen den beiden habe auch die Chemie nicht gestimmt; Ridinger sei "zu dominant" aufgetreten. An dessen Nachfolger Marc Funk habe sich Baehny gestört, weil dieser ebenfalls eigenständig agiert und sich nicht mit dem VR abgestimmt habe. Zudem sei Funk für eine "Angstkultur" im Unternehmen verantwortlich gewesen. "Ridinger führte hart, aber fair. Funk nur hart", zitiert das Blatt einen Insider. (NZZaS, S. 31)

MONEYPARK: Der Hypothekenberater Moneypark unternimmt einen Anlauf, die Tragbarkeitsrichtlinien aufzuweichen. Anhand dieser Richtlinien berechnen Banken, ob ein Kunde eine Hypothek finanziell tragen kann. Die Tragbarkeit ist heute mit einem hypothetischen Zins von 5 Prozent zu berechnen. Die Helvetia-Tochter erarbeite derzeit ein Positionspapier, das in den nächsten Wochen veröffentlicht werde, erklärte Moneypark-Chef Stefan Heitmann der "Schweiz am Wochenende". Darin stelle man konkrete Ideen für Tragbarkeitskriterien vor, die genauer auf den einzelnen Kunden eingingen. Das Blatt erinnert daran, dass die grösste Hypothekenvermittlerin Raiffeisen mit einer ähnlichen Idee vor einigen Jahren "krachend" gescheitert sei. (SaW, S. 12)

MIGROS: Die Migros-Tochter Digitec Galaxus testet den Versand von Paketen ohne Verpackung. "Wir wollen mit einem grossen Schweizer Geschäftskunden testen, Produkte in Originalverpackung zu verschicken", sagt Dieter Bambauer, Leiter der Sparte Postlogistics in der "NZZ am Sonntag". Der Test soll in den nächsten Wochen starten. Die Idee: Verschickte Produkte sollen nicht doppelt verpackt werden. Oft reicht der Original-Karton. (NZZaS, S. 35)

PENSIONSKASSEN: Die Schweizer Pensionskassen zeigen sich trotz Rekordergebnissen im Zuge des Börsenbooms knausrig. Im abgelaufenen Jahr haben die Kassen laut einem Bericht der "NZZ am Sonntag" eine Rendite von 11,1 Prozent erzielt. Laut UBS ist es das beste Resultat seit Messbeginn im Jahr 2006. Das gesamte Vermögen beläuft sich inzwischen auf 1000 Milliarden Franken. Doch die Erwerbstätigen profitieren kaum vom Gewinn, den die Pensionskassen im letzten Jahr erzielt haben. Laut der Beratungsfirma Complementa können die Erwerbstätigen lediglich mit einer Zinsgutschrift von durchschnittlich 2,5 Prozent rechnen. Dies entspricht einem Betrag von rund 25 Milliarden Franken. Den grössten Teil des Geldes behalten die Pensionskassen dagegen als Reserve. (NZZaS, S. 29)

ARBEITSMARKT: Die Zahl der europäischen Firmen, die Mitarbeitende in die Schweiz entsenden und dabei gegen schweizerischen Arbeitsvorschriften verstossen, nimmt ab. Neue Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) zeigen laut einem Bericht des "Sonntagsblick", dass im letzten Jahr die Kontrollbehörden so wenige Verstösse entdeckt haben wie nie seit Einführung der zentralen Erfassung. Von Januar bis Weihnachten 2019 wurden wegen Verstössen gegen das Entsendegesetz 3045 Sanktionen ausgesprochen. Im Jahr 2018 waren 4748 Verstösse gezählt worden. Die Zahlen sind noch provisorisch, da ein Teil der Entscheide noch nicht rechtskräftig ist und in der Liste noch nicht erfasst ist. Zudem haben noch nicht alle Kantone sämtliche Sanktionen gemeldet. (SoBli)

WOHNUNGSMARKT: Am 9. Februar entscheiden die Stimmbürger über die Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" zur verstärkten Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus. Die Immobilienberatungsfirma Wüest Partner hat aus diesem Anlass für die "SonntagsZeitung" sämtliche zwischen 2016 und 2019 auf Internetplattformen und in Printmedien ausgeschriebenen Mietwohnungen analysiert und berechnet, wie gross die Anteile preisgünstiger regulärer Mietwohnungen in den Gemeinden tatsächlich sind. Über alle Wohnungsgrössen betrachtet liege der Anteil preisgünstiger Wohnungen bei durchschnittlich 40 Prozent. In den grossen Zentren lägen 19 Prozent der Angebote im günstigen Bereich. (SoZ, S. 39)

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