Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE: Die Schweizer Zentrale der Grossbank Credit Suisse ist stärker in einen Kreditskandal im afrikanischen Staat Mozambique involviert als bisher bekannt. Laut dem "Tagesanzeiger-Magazin" tauchen auf vertraulichen Kreditverträgen - wie bisher bekannt - nicht nur eine britische Tochter auf, sondern die Schweizer Credit Suisse AG via ihre Londoner Zweigniederlassung. Die Bank liess ausrichten, man kooperiere mit den Behörden. Im Detail habe sie sich aber nicht äussern wollen. ("Das Magazin", S. 20).

STADLER RAIL: Die SBB sind laut der "SonntagsZeitung" in einem Millionenstreit mit Stadler Rail unterlegen. Wegen Korrosionsschäden in den Böden von 148 Regionalzügen des Stadler-Rail-Typs Flirt wollten die SBB mehrere Millionen von dem Zughersteller. Die beiden Parteien hätten sich darauf verständigt, dass Stadler Rail nichts bezahlen müsse und die SBB die Schäden selber bezahle. Dies bestätigten die SBB und das Bundesamt für Verkehr der Zeitung. Die Schweizerischen Bundesbahnen hätten im Jahr 2017 bereits eine Sanierung der entsprechenden Züge gestartet. Diese Massnahmen würden bis zum Jahr 2033 dauern und Kosten von rund 32 Millionen Franken verursachen. Einen Teil dieses Aufwandes würden die Kantone zahlen, hiess es weiter. (SoZ).

AMAG: Der Autoimporteur von VW, Auto und Porsche, die Schweizer Amag, wird laut der "NZZ am Sonntag" den Steuersitz von Zürich nach Cham ZG verlegen. Als Grund gibt die Zeitung den Bezug eines neuen Bürogebäudes an. Die Stadt Zürich werde dadurch einen bedeutenden Steuerzahler verlieren. Amag erklärte gegenüber der Zeitung, dass die Steuern bei der Standortwahl nicht ausschlaggebend gewesen seien. Vielmehr sei es darum gegangen, vier Bürostandorte zusammenzuziehen und rund 1000 Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze mit entsprechenden Parkplätzen zu bieten. (NZZaS; S. 29)

SWISSPORT: Klaus-Michael Kühne, Mehrheitsaktionär des Logistikriesen Kühne + Nagel, zeigt Interesse, sich an der ehemaligen Swissair-Tochterfirma Swissport zu beteiligen. Im Interview mit der "Sonntagszeitung" sagt er: "Für meine persönliche Holding wäre das interessant, selbst wenn man nur eine Beteiligung erwirbt. Swissport ist ja ein grosses Unternehmen." Eine Beteiligung von Kühne + Nagel an Swissport schliesst er jedoch aus. "Das Geschäft von Swissport hat mit dem Geschäft von Kühne + Nagel nicht viel zu tun." (SoZ, siehe separate Meldungen)

NEGATIVZINSEN: Die Sonntagspresse beschäftigt sich umfassend mit dem Thema Negativzinsen, nachdem die EZB ihre Strafzinsen erneut verschärft hat. So beleuchtet etwa die "NZZ am Sonntag" die Befürchtungen, dass die SNB kommende Woche nachzieht. Doch gegen das Instrument Negativzins bilde sich eine immer breitere Front. Am weitesten gehe die Bank Pictet. Sie fordere eine Zinserhöhung, weil der Franken gegenüber dem Euro unterbewertet sei. Und die "SonntagsZeitung" spricht von "Panikmache" um drohende Minuszinsen für Kleinsparer. Eine kleine Umfrage unter zehn Banken zeige: So bald wird es nicht dazu kommen. (NZZaS; S. 27)

BAUKARTELL: Im Zusammenhang mit den jahrelangen Preisabsprachen und manipulierten Vergaben von Aufträgen im Bündner Hoch- und Tiefbau wird nun die Justiz tätig. "Die Staatsanwaltschaft Graubünden hat eine Strafuntersuchung gegen unbekannt eröffnet", sagte Staatsanwalt Bruno Ulmi der "NZZ am Sonntag". Nun stünden erstmals Korruptionsvorwürfe im Raum, weshalb sich die Justiz einschalte, begründet Ulmi den Schritt. Ulmi spricht die Aussagen an, dass auch Mitarbeiter des kantonalen Tiefbauamts von den Absprachen profitiert haben sollen. (NZZaS; S. 10).

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