Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

SWISSCOM, SALT UND SUNRISE: Bei der anstehenden Vergabe von Mobilfunkfrequenzen im Hinblick auf die neue Technologie 5G sind sich die Telekomkonzerne Swisscom, Salt und Sunrise uneins. Während die Swisscom aufs Tempo drückt, wollen Sunrise und Salt vor der Vergabe zuerst eine Lockerung der Strahlenschutzgrenzwerte, wie es in einem Artikel der "NZZ am Sonntag" heisst. Diese sind in der Schweiz zehnmal strenger als in der EU. Damit werde die Einführung der neuen Mobilfunkgeneration 5G behindert, hatten die drei grossen Anbieter wiederholt beklagt. Denn an vielen Orten ist die Maximalgrenze schon erreicht. Damit können Antennen nicht mehr auf die neue Mobilfunkgeneration aufgerüstet werden und es wird schwieriger, neue Antennen zu bauen. Andernorts muss die Sendeleistung der Handyantennen reduziert werden. Dies hat weniger Abdeckung und Kapazitäten zur Folge. Die Swisscom plädiert für eine möglichst rasche Vergabe der Mobilfunkfrequenzen: "Wir wünschen uns eine Vergabe per Auktion im ersten Halbjahr 2018", sagte Sprecher Armin Schädeli auf Anfrage zu dem entsprechenden Artikel. Die neue Mobilfunkgeneration 5G verspricht viel höhere Surfgeschwindigkeiten sowie viel kürzere Reaktionszeiten. Erst damit werden autonome, vernetzte Autos möglich. (NZZaS, S. 1, 29; siehe separate Meldung)

CREDIT SUISSE: Rudolf Bohli, der Fondsmanger von RBR Capital Advisors, der die Credit Suisse aufspalten will, wird sich offenbar demnächst mit CS-CEO Tidjane Thiam treffen. Eine Zusammenkunft sei für die nächsten Tage geplant, heisst es in einem Artikel der "Schweiz am Wochenende" ohne Angaben von Quellen. Mit Verweis auf das Umfeld von Bohli will das Blatt zudem wissen, dass das Gespräch "in aller Freundschaft" stattfinde. Weiter zitiert die Zeitung CS-Manager mit den Worten, dass die CS-Spitze den "Angreifer von der Zürcher Goldküste nicht im geringsten Ernst nehme". (SaS, S. 13)

SWISS RE: CEO Christian Mumenthaler will sich hinsichtlich der Erwartungen an die Dividende für das laufende Jahr nicht in die Karten blicken lassen. "Der Entscheid dazu wird im Februar vom Verwaltungsrat gefällt", bestätigte er in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Ausgabe 4.11.) Aussagen vom vergangenen Donnerstag anlässlich der Publikation der Drittquartalszahlen auf die Frage, ob wegen des Verlusts im dritten Quartal allenfalls eine Dividendenkürzung zu erwarten sei.

"Dass der Verwaltungsrat jetzt entschieden hat, den geplanten Aktienrückkauf über 1 Mrd CHF sofort zu starten, darf als Zeichen einer anhaltende kräftigen finanziellen Verfassung aufgefasst werden", ergänzte er dazu."Die Prioritätenordnung unserer Kapitalpolitik ist durch die Ereignisse in keiner Weise verändert worden."

ALPIQ, AXPO: Die Stromkonzerne werden vorerst nicht in den Genuss einer Senkung der Wasserzinsen kommen. Die vom Bundesrat beschlossene Senkung der Wasserzinsen auf 80 von 110 CHF je Kilowatt werde von Bundesrätin Doris Leuthard nicht vors Parlament gebracht, heisst es in einem Artikel der "SonntagsZeitung". "Die beiden Räte würden nicht einmal darauf eingehen", sagte sie der Zeitung. Betroffen von Leuthards Rückzug sind vor allem die Grosskonzerne Alpiq und Axpo. Ein neuer Weg, den Leuthard nun einschlagen wolle, sei die Senkung der Kapitalkosten. "Es hat sich gezeigt, dass die Stromproduktion gemessen an den Betriebskosten kompetitiv wäre. Was drückt sind die Kapitalkosten", so Leuthard. Es gebe nun Überlegungen beim Bund, ob man das ändern könne, denn der Bund könnte wie die Kantone viel günstiger Kapital aufnehmen als die Unternehmen. (SoZ, S. 37)

SBB: SBB-Chef Andreas Meyer soll als VR-Präsident der SBB-Tochter Cargo abgesetzt werden. Dies berichten die "SonntagsZeitung" unter Verweis auf eigene Recherchen sowie die "NZZ am Sonntag". Die Recherchen der "SoZ" erfolgten im Anschluss an einen vom Bundesrat am vergangenen Mittwoch publizierten Bericht zu SBB Cargo. Demnach will der Bundesrat SBB-Cargo nicht verselbständigen. Der Verwaltungsrat solle die Geschicke des Unternehmens aber unabhängiger vom SBB-Konzern lenken können, schrieb der Bundesrat in einem Bericht, den er im Auftrag des Ständerats verfasst hat. Laut "SoZ" und "NZZaS" wehrt sich Meyer gegen seine Absetzung als VR-Präsident bei SBB Cargo, die "SoZ" zitiert ihn mit den Worten: "Die fixe Vorgabe eines externen VR-Präsidiums in den strategischen Zielen schränkt die Flexibilität für gute Lösungen ein und bedeutet einen starken Eingriff in die unternehmerische Freiheit. Die SBB halten diesen Schritt für verfrüht." (SoZ, S. 5; NZZaS, S. 11))

ELVETINO: Nachdem der Chef der SBB-Tochtergesellschaft Elvetino, Wolfgang Winter, gegen den ein Strafverfahren wegen möglicher Vermögensdelikte eröffnet wurde, freigestellt wurde, ist nun auch Finanzchef Stefan Kammerlander aus dem Unternehmen ausgetreten. Seine Unterschriftsberechtigung sei Anfang Oktober erloschen, heisst es in einem Artikel der "SonntagsZeitung". Er sei ein weiteres Opfer der internen Untersuchung, die bei Elvetino im August angelaufen sei. (SoZ, S. 37)

MIETMARKT, AXA: Der Versicherer Axa verlangt für seine rund 700 Liegenschaften mit Mietwohnungen künftig kein Mietzinsdepot mehr. Dies geschehe als Folge des steigenden Leerwohnungsbestands in der Schweiz, heisst es in einem Artikel der "SonntagsZeitung". Als Schwergewicht im Immobilienmarkt stelle Axa damit die Konkurrenz unter Zugzwang. Und diese ist laut dem Artikel über die Massnahme von Axa wenig erfreut. "Es ist klar, dass sich Axa dadurch bei vergleichbaren Wohnungen einen Wettbewerbsvorteil verschafft", zitiert das Blatt beispielsweise Reto Schär, den Leiter Immobilien der Migros-Pensionskasse. Besonders würden aber kleinere Vermieter das neue Modell von Axa fürchten, da es ungleichlange Spiesse schaffe. (SoZ, S. 35)

MEDIKAMENTENPREISE: Der Bundesrat möchte offenbar den Bezug von günstigeren Medikamenten im Ausland zulassen. Der Bundesrat werde dazu einen Vorschlag präsentieren, zitiert die "NZZ am Sonntag" dazu Bundesrat Alain Berset. Nachdem der Bundesrat Anfang Jahr noch geschrieben habe, er prüfe, ob die Vergütung bestimmter im Ausland gekaufter Arzneimittel unter gewissen Bedingungen sinnvoll sein könnte, wolle es Gesundheitsminister Berset nun konkreter angehen. Der Druck auf eine Öffnung sei gestiegen, so die Zeitung. Neben den Krankenkassen habe auch der Preisüberwacher mehrfach einen Systemwechsel gefordert. Und mittlerweile habe sich auch die Expertenkommission, die für den Bundesrat Sparmöglichkeiten im Gesundheitswesen analysiert habe, für eine solche Öffnung ausgesprochen. (NZZaS, S. 15)

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