Schweizer Wirtschaft: Wo es floriert und hapert
Credit Suisse veröffentlicht den «Monitor Schweiz» für das 2. Quartal 2021
15.06.2021

Auskünfte

Claude Maurer
Chefökonom Schweiz
Credit Suisse AG
+41 44 333 41 90
claude.maurer@credit-suisse.com

Tiziana Hunziker
Ökonomin Konjunkturanalyse Schweiz
Credit Suisse AG
+41 44 333 03 74
tiziana.hunziker.2@credit-suisse.com

Media Relations
Credit Suisse AG
+41 844 33 88 44
media.relations@credit-suisse.com

Links zum Inhalte teilen
Schliessen Teilen Drucken
Als Email verschickenAuf Facebook teilenDiese Seite twitternAuf LinkedIn teilenAuf Goolge+ teilen


Im Zuge der abflauenden Pandemie erholt sich die Schweizer Wirtschaft rasant. Die Ökonomen der Credit Suisse erwarten unverändert ein Wirtschaftswachstum von 3,5 %. Der Aufschwung wird jedoch an Dynamik einbüssen. Deshalb gehen die Ökonomen der Bank für 2022 von einer Abschwächung des BIP-Wachstums auf 2,0 % aus. Das Gastgewerbe hat mitunter am stärksten unter der Corona-Krise gelitten - und diese Durststrecke dauert für einige Segmente bis auf Weiteres an.

Mit der Wiedereröffnung weiter Teile der Wirtschaft hat eine Erholung eingesetzt und die Nachholkäufe wirken als Beschleuniger. Demzufolge dürfte sich der grösste Teil des Privatkonsums bis im Frühherbst wieder normalisieren. Derweil dauert der Erholungsboom im Schweizer Industriesektor weiter an. Insgesamt sollte das Bruttoinlandprodukt dieses Jahr um 3,5 % zulegen und somit den Einbruch von 2020 (-2,6 %) mehr als kompensieren. Für 2022 rechnen die Ökonomen der Credit Suisse mit einer Abschwächung der Wachstumsdynamik auf 2,0 %. Die Nachholeffekte dürften zunehmend entfallen, zumal gemäss Schätzungen rund 30 % der Ersparnisse aus den zwei Lockdowns zu «Vorsichtsersparnissen» werden. Da vermehrt Dienstleistungen in Anspruch genommen werden können, wird sich die Nachfrage nach Gütern abschwächen. Der vergleichsweise schleppende Personalaufbau deutet auf eine gewisse Skepsis der Unternehmen hinsichtlich der Dauer des Erholungsbooms hin.

Gastronomie allmählich auf Erholungskurs, Tourismusbranche darbt weiter
Die insgesamt positive Entwicklung verdeckt zudem die schwierige Lage in einzelnen Branchen, allen voran im Gastgewerbe. Im Pandemiejahr 2020 verzeichneten die Gastronomie und der Tourismus einen Umsatzeinbruch von 40 % bzw. 67 %. In den städtischen Regionen am Genfersee und in Zürich war der Einbruch sogar noch höher. Dort fehlten die ausländischen Touristen und Ertragseinnahmen aus der Party-Industrie. Nur einzelne Segmente konnten von der Krise profitieren, zum Beispiel die Parahotellerie, weil die Schweizerinnen und Schweizer ihren Urlaub in Kleingruppen im Inland verbrachten, oder die Take-aways, da Restaurants und Bars geschlossen oder bloss im eingeschränkten Betrieb waren. 2020 war kein Rückgang bei den Neugründungen von Unternehmen im Gastgewerbe zu verzeichnen. 2021 hat die Neugründungsrate gar zugenommen. Gleichzeitig konnte unter anderem dank der staatlichen Unterstützungsmassnahmen eine Konkurswelle verhindert werden.

Ein Ende der Durststrecke ist für die Gastronomie absehbar, obschon die Beschränkungen der Anzahl Gäste und die Schliessung der Clubs, Diskotheken und Tanzlokale eine vollständige Umsatzerholung bis auf Weiteres hemmen. Dagegen haben die Ökonomen der Credit Suisse für die weitere Entwicklung der Tourismusbranche vier verschiedene Szenarien zur zukünftigen Tendenz der Tourismusströme mit einem Horizont von rund sechs Monaten erstellt (siehe Studie ab Seite 16). Zusammenfassend kommen sie zum Schluss, dass eine rasche Rückkehr zur Vorkrisensituation eher unwahrscheinlich ist. Deshalb werden sowohl die Parahotellerie als auch die Schweizer Ferienregionen aller Wahrscheinlichkeit nach im Sommer 2021 erneut zu den Gewinnern zählen.

SNB hält bis auf Weiteres an expansiver Geldpolitik fest
Einen Mini-Schritt in Richtung «Normalisierung» hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) vollzogen. Gemäss Schätzungen der Credit Suisse Ökonomen dürfte die SNB in den vergangenen Monaten in geringem Umfang Fremdwährungsreserven verkauft haben. Dies aber nicht, um den Franken zu stärken, sondern um den Markt zu «testen». Fremdwährungskäufe sind aus Sicht der Ökonomen weiterhin wahrscheinlich, falls der Aufwärtsdruck auf den Schweizer Franken wieder steigen sollte. Sie rechnen nicht damit, dass die Nationalbank ihren Leitzins über den Prognosehorizont der CS-Ökonomen hinweg erhöhen wird, das heisst mindestens nicht bis Ende 2022.


Die Publikation «Monitor Schweiz» wird quartalsweise publiziert und ist im Internet in Deutsch, Französisch und Englisch verfügbar unter: www.credit-suisse.com/monitorschweiz

Die nächste Ausgabe erscheint am 14. September 2021.

Credit Suisse
Die Credit Suisse ist einer der weltweit führenden Finanzdienstleister. Unsere Strategie baut auf den Kernstärken der Credit Suisse auf: unserer Positionierung als eines der führenden Institute in der Vermögensverwaltung, unseren ausgeprägten Kompetenzen im Investment Banking und unserer starken Präsenz in unserem Heimmarkt Schweiz. Wir verfolgen bei der Vermögensverwaltung einen ausgewogenen Ansatz mit dem Ziel, sowohl von der grossen Vermögensbasis in den reifen Märkten als auch vom erheblichen Vermögenszuwachs in der Region Asien-Pazifik und anderen Schwellenmärkten zu profitieren, während wir gleichzeitig die wichtigsten entwickelten Märkte mit Schwerpunkt auf der Schweiz bedienen. Die Credit Suisse beschäftigt etwa 49'090 Mitarbeitende. Die Namenaktien (CSGN) der Credit Suisse Group AG, sind in der Schweiz sowie, in Form von American Depositary Shares (CS), in New York kotiert. Weitere Informationen über die Credit Suisse finden Sie unter www.credit-suisse.com.

Disclaimer
Das vorliegende Dokument wurde von der Credit Suisse erstellt. Die darin geäusserten Meinungen sind diejenigen der Credit Suisse zum Zeitpunkt der Redaktion und können jederzeit ändern. Das Dokument dient nur zu Informationszwecken und für die Verwendung durch den Empfänger. Es stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens oder im Auftrag der Credit Suisse zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ein Bezug auf die Performance der Vergangenheit ist nicht als Hinweis auf die Zukunft zu verstehen. Die in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen und Analysen wurden aus Quellen zusammengetragen, die als zuverlässig gelten. Die Credit Suisse gibt jedoch keine Gewähr hinsichtlich deren Zuverlässigkeit und Vollständigkeit und lehnt jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Informationen ergeben.

  • Tags:
  • Media Release ,
  • Latest News

Attachments

  • Original document
  • Permalink

Disclaimer

Credit Suisse Group AG published this content on 15 June 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 15 June 2021 07:07:04 UTC.