FRANKFURT (dpa-AFX) - "Es ist so schwer, was man tun und lassen soll. Das ist auch ein weites Feld", heißt es in Theodor Fontanes Roman "Effi Briest". Vor allerlei Unwägbarkeiten sehen sich die Anleger auch beim europäischen Autosektor gestellt. Analyst George Galliers von Goldman Sachs versucht in einer aktuellen Studie, Licht in das Dunkel zu bringen und gelangt zu einer differenzierten Einschätzung der Branche.

Galliers rechnet mit einem anhaltend schwierigen Umfeld. Die Probleme sind Legion. Als Beispiele nennt der Analyst alte Bekannte wie den Handelskonflikt, den Brexit und die verschärften EU-Abgasbestimmungen, aber auch den US-Automarkt, der sein Hoch überschritten hat, sowie die begrenzten Aussichten für den europäischen Markt. Doch damit nicht genug. Auch langfristig gibt es zahlreiche Herausforderungen. Sie reichen von elektrischer und autonomer Mobilität bis hin zur Frage nach dem persönlichen Besitz eines Fahrzeuges.

Angesichts dessen rät der Analyst zu Unternehmen, die mit Gewinnwachstum, einer spannenden Geschichte oder positivem Überraschungspotenzial aufwarten können. Hier nennt Galliers Namen wie PSA, Aston Martin und Michelin, die er mit "Buy" einstuft, ebenso wie Continental. Bei den beiden Reifenherstellern und dem Luxusfahrzeugproduzenten schätzt er die vergleichsweise defensive Ausrichtung innerhalb des zyklischen Sektors.

Dagegen senkt Gallier über Fiat und Daimler den Daumen. Bei den Schwaben fällt es ihm schwer, die Hoffnung auf eine Margenerholung bei Mercedes im übernächsten Jahr zu teilen. Im Lkw-Bereich rechnet er sogar mit einem Ergebniseinbruch im kommenden Jahr. Die Italiener dürften dagegen unter einem sich abschwächenden Produktzyklus leiden. Beide Werte erhalten daher das Siegel "Sell"./mf/men/fba

Veröffentlichung der Original-Studie: 15.07.2019 / 23:44 / BST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben