STUTTGART/FRANKFURT (dpa-AFX) - Daimler-Chef Ola Källenius verteidigt die Mischantriebe aus Verbrenner- und Elektromotoren gegen Kritik von Umweltschützern. "Mit steigender Reichweite für die Plugin-Hybride nutzen die Kunden eher das Produkt, so wie es im Sinne des Erfinders ist", sagte Källenius am Montagabend im Gespräch mit Frankfurter Journalisten. "Da haben wir ziemlich viel gelernt in den letzten zwei, drei Jahren." Bei Mercedes sei man derzeit in der dritten Generation von Plugin-Hybriden, die bei mittleren und größeren Autos eine elektrische Reichweite (laut WLTP) von 100 Kilometern biete. In der kompakten A-Klasse seien es rund 70 Kilometer. "Mit einer solchen Reichweite können fast alle Kunden Montag bis Freitag CO2-frei fahren. Und das tun auch viele."

"Die erste Generation, wo die Reichweiten niedriger waren, da gibt es die ein oder andere Studie, die jetzt rauskommt, die sagen: Naja, die laden zu wenig", ging der schwedische Manager auf die Kritik von Umweltschützern ein, die dem Mischantrieb eine geringe Abgaseinsparung attestieren. "Da ist es richtig, da war das noch nicht gelernt."

Mercedes will die Kunden nun stärker dazu bringen, den Elektroantrieb auch zu nutzen. "Wir werden auch eine Art Punktesystem einführen, wo wir unsere Kunden dafür belohnen werden, wenn die so laden, wie sie laden sollten." Mit den entsprechenden Punkten könnten diese dann etwa Zubehör erwerben. Zuletzt hatte schon Rivale BMW ein ähnliches Programm angekündigt. "Wir werden das Konzept Plugin-Hybride als Technologie Minimum dieses Jahrzehnt brauchen, also sollten wir es nicht jetzt kaputtreden", sagte Källenius./men/nas/mis