Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

DAIMLER - Der verschärfte Sparkurs führt bei Daimler zu massiven Spannungen. "Der Vorstand schießt übers Ziel hinaus. Die Belegschaft ist doch nicht der Feind", sagte Betriebsratschef Michael Brecht. Das Daimler-Management nehme die Beschäftigten in den Entscheidungen zu wenig mit. Der jüngste Streitpunkt: Daimler baut mit seinem chinesischen Investor Geely ab 2024 im großen Stil Vierzylinder-Benzinmotoren in Fernost statt in Europa. Brecht fürchtet deshalb um die deutschen Motorenwerke, die immer noch ein wichtiges Standbein der Beschäftigung sind. (Handelsblatt)

THYSSENKRUPP - Die SPD im NRW-Landtag fordert den raschen Einstieg des Staates bei Thyssenkrupp. "Die allgemeine Situation bei Thyssenkrupp und die drohende Schließung des Grobblechwerks in Duisburg machen einmal mehr deutlich, wie dringend der Konzern einen Stabilitätsanker braucht, damit das Unternehmen nicht weiter nach und nach zerfällt", sagte Fraktionschef Thomas Kutschaty. "Es sind 11.000 Beschäftigte, die aufgrund eklatanter Managementfehler ihre Existenzgrundlage verlieren." Kutschaty forderte, "die Stahlsparte durch eine staatliche Beteiligung zu stabilisieren und damit die Voraussetzung für eine nachhaltige Modernisierung des gesamten Konzerns zu schaffen". Die SPD will am Montag eine aktuelle Stunde beantragen. (Rheinische Post)

MAN - Die hohen Verluste und der Stellenabbau beim Lastwagenbauer MAN sorgen weiter für Zündstoff. Am Freitag warb Vorstandschef Andreas Tostmann auf einer Betriebsversammlung für die harte Sanierung des Unternehmens. "Die Restrukturierung und die Transformation der MAN muss konsequent angegangen werden", sagte Tostmann. "Wir brauchen erhebliche Einsparungen, sonst werden wir keinen nachhaltigen Erfolg haben." Tostmann will auch die geplatzten Gespräche mit den Betriebsräten wieder aufnehmen. "Wir wollen schnell Klarheit für die Standorte und die Beschäftigten. Wir hoffen, vor Weihnachten zu einem Ergebnis zu kommen." Die Betriebsräte wollten sich am Freitag nicht zur Lage äußern. Sie hatten die Gespräche über die Sanierung Anfang November abgebrochen. Die Lage bei dem Traditionsunternehmen ist dramatisch, MAN schreibt tiefrote Zahlen. (Handelsblatt)

VAILLANT - Von Krisenstimmung ist bei Vaillant kaum etwas zu spüren. Gerade erst hat der Heizungsbauer, gegründet 1874 vom Kupferschmied Johann Vaillant, die Marke von 14.000 Beschäftigten weltweit überschritten. Kein anderer Hersteller baut so viele Heizungen wie das Familienunternehmen aus Remscheid. Gleichwohl steht Vaillant vor großen Umbrüchen: Noch heizen die meisten Haushalte mit Erdgas, doch bis spätestens 2050 sollen alle Gebäude in Europa klimaneutral warm werden. Firmenchef Norbert Schiedeck sieht zwei Wege, um das zu erreichen: "Der eine sind Wärmepumpen, die der Umgebung mit vergleichsweise wenig Ökostrom Wärme entnehmen können und damit Gebäude heizen. Der zweite Weg ist die Gasheizung, die in Zukunft nicht mit Erdgas, sondern mit klimaneutral erzeugtem Wasserstoff betrieben werden kann." (SZ)

HUAWEI - Die Bundesregierung hat sich nach einem zweijährigen Streit um den Einsatz chinesischer Technologie im deutschen 5G-Netz auf einen Gesetzentwurf geeinigt und in die finale Ressortabstimmung gegeben. Demnach wird es keinen pauschalen Ausschluss umstrittener Anbieter wie Huawei und ZTE geben, wohl aber hohe regulatorische Hürden, die zu einem starken Rückbau von chinesischen Komponenten führen könnten. Auf die deutschen Netzbetreiber - Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica - könnten nun Milliardenkosten zukommen. Denn sie alle verwenden Huawei-Technologie im großen Stil. Sollte bei der finalen Ressortabstimmung kein Ministerium mehr Einspruch erheben, könnte das Kabinett das Gesetz noch im Dezember auf den Weg bringen. (Handelsblatt)

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November 23, 2020 00:30 ET (05:30 GMT)