Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ARBEITSMARKT - Der neue Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert von der Bundesregierung beherzte Wirtschaftsreformen anstelle von Steuererhöhungen, um die hohen Kosten der Corona-Krise für die öffentlichen Kassen zu finanzieren. "Reformen für wirtschaftliche Dynamik bringen höhere Steuereinnahmen, ohne dass dafür Steuersätze steigen müssen", sagte Dulger im Interview. "Solange dieser Weg nicht beschritten ist, gibt es für Steuererhöhungen keine Grundlage." (FAZ)

SCHULDEN - Die Koalition plant wegen der Corona-Krise nochmals eine deutlich höhere Kreditaufnahme. Nach Informationen des Handelsblatts will die Koalition 2021 Schulden in Höhe von mindestens 180 Milliarden Euro aufnehmen, über 20 Milliarden Euro mehr als bisher geplant. Anfang der Woche sah die Bundesregierung noch eine Verschuldung von 160 Milliarden vor. Schon dies war ein gewaltiger Anstieg gegenüber der ursprünglichen Haushaltsplanung, in der mit einer Nettokreditaufnahme von 96 Milliarden Euro gerechnet wurde. Angela Merkel stellte die Deutschen derweil auf einen harten Winter ein, machte aber Hoffnung auf einen baldigen Impfstoff. (Handelsblatt/FAZ)

MERZ - Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, rechnet fest mit einem Sieg bei der Wahl zum neuen Parteichef. "Ich habe 2018 gesagt, dass ich bereit bin, der Regierung und der Partei zu helfen. Das habe ich im Rahmen dessen, was beide gewünscht haben, auch getan. Mein Angebot steht, aber ich gehe fest davon aus, dass ich die Abstimmung am 16. Januar gewinne", sagte Merz auf die Frage, ob er sich im Fall einer Niederlage hinter dem Sieger eingliedern werde. Merz pocht darauf, den Parteitag am 16. Januar 2021 wie geplant und auch digital durchzuführen. (Rheinische Post)

AUTOMOBILBRANCHE - Schon in normalen Zeiten ist China der wichtigste Markt der deutschen Autobauer. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie klammern sich Daimler, BMW und VW aber noch stärker an die Volksrepublik. Während die Neuwagenverkäufe in Europa und den USA erst allmählich wieder anziehen, glänzt China bereits mit zweistelligen Wachstumsraten pro Monat. Das führt zu enormen Verschiebungen in der globalen Absatzstruktur. (Handelsblatt)

SKITOURISMUS - Bundeskanzlerin Angela Merkel ist entschlossen, ein Ausbreiten der Corona-Pandemie durch den Skitourismus zu verhindern. Am Donnerstag forderte sie im Bundestag, alle Skigebiete Europas bis zum 10. Januar zu schließen. Unterstützung erhält Merkel von den Alpenländern Frankreich und Italien. Österreich und die Schweiz dagegen lehnen das Ansinnen strikt ab. "Das hängt immer mit den Infektionszahlen zusammen, und zwar den Infektionszahlen bei uns in Österreich", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Österreichs Finanzminister Gernot Blümel forderte bereits Entschädigungen in Milliardenhöhe von der EU, falls Skilifte über die Weihnachtsferien stillstehen sollen. Die Alpenrepublik hat in den vergangenen Jahren allein 7 Milliarden Euro in neue Liftanlagen investiert. (Handelsblatt)

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November 27, 2020 00:28 ET (05:28 GMT)