Zürich (Reuters) - Eine starke Nachfrage nach Kaffee- und Milchprodukten sowie Tiernahrung hat dem Lebensmittelriesen Nestle zum Jahresauftakt den stärksten Wachstumsschub seit einem Jahrzehnt beschert.

Im Zeitraum Januar bis März betrug das organische Umsatzwachstum gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum 7,7 Prozent. "Wir sind erfreut über das starke und breit abgestützte organische Umsatzwachstum im ersten Quartal", erklärte Konzernchef Mark Schneider am Donnerstag. "Die meisten Regionen und Produktkategorien haben dazu beigetragen."

Der ausgewiesene Umsatz des Weltmarktführers aus Vevey am Genfersee belief sich auf 21,1 Milliarden Franken (19,1 Milliarden Euro), ein Anstieg um 1,3 Prozent. Bereichsverkäufe - etwa des nordamerikanischen Wassergeschäfts oder der chinesischen Yinlu-Marke - und Wechselkurseffekte schlugen dabei negativ zu Buche. Schneider bekräftigte die Jahresprognose: Der Nestle-Chef geht von einem organischen Umsatzwachstum im mittlern einstelligen Prozentbereich aus und will die operative Gewinnmarge steigern. 2020 betrug das organische Wachstum 3,6 Prozent. Gewinnzahlen veröffentlicht der Konzern nur zum Halbjahr und am Jahresende.

Nestle schnitt deutlich besser ab als der französische Konkurrent Danone, dessen Umsatz im Auftaktquartal um mehr als drei Prozent schrumpfte. Der britisch-niederländische Unilever-Konzern will seine Quartalsbilanz am 29. April veröffentlichen.

Angesichts der andauernden Einschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in vielen Ländern deckten sich die Konsumenten vermehrt mit abgepackten Lebensmitteln für sich und ihre Haustiere ein. Besonders stark gefragt war Nestle zufolge das Kaffeeangebot des Konzern mit den Marken Nescafe, Nespresso und den Starbucks-Produkten. Aber auch bei Milchprodukten, Fertiggerichten, Nahrungsergänzungsmitteln und Purina-Tiernahrung griffen die Verbraucher stärker als üblich zu.

An der Börse kamen die Umsatzzahlen gut an. Mit einem Kursplus von 3,6 Prozent setzte sich das Indexschwergewicht sowohl an die Spitze des Schweizer Leitindex SMI als auch der europäischen Lebensmittelwerte. "Was für ein Paukenschlag - die stärkste Quartalszahl seit 2011", sagte Analyst Jon Cox von Kepler Cheuvreux zu dem deutlich höher als erwarteten Wachstum und gab damit die Einschätzung vieler seiner Kollegen wider.