Im vergangenen Jahr hat sich der Umsatz auf 1,46 Milliarden (2018: 687 Millionen) Euro wie erwartet mehr als verdoppelt. 2020 will Vorstandschef Niklas Östberg ihn um rund 70 Prozent auf 2,4 bis 2,6 Milliarden schrauben. Dabei wird Delivery Hero weiter in den roten Zahlen stecken bleiben. Angepeilt werde eine negative operative Umsatzrendite (bereinigte Ebitda-Marge) von 14 bis 18 Prozent, teilte das Unternehmen am Dienstag in Berlin mit. Das entspräche nach Berechnungen der Analysten von Citi einem Verlust im operativen Geschäft (Ebitda) von 336 bis 468 Millionen Euro.

Östberg schloss aber nicht aus, dass Delivery Hero im laufenden Jahr zusätzlich 200 Millionen Euro für Investitionen in die Hand nehmen könne - etwa wenn sich die Chance ergäbe, in einem lukrativem Markt in eine führende Position aufzusteigen. 2019 lag die operative Marge bei minus 29,6 Prozent. Mit 432 Millionen Euro fiel der operative Verlust damit höher aus als die veranschlagten bis zu 420 Millionen Euro. Mit jeder Pizza für zehn Euro, die das Unternehmen ausliefert oder liefern lässt, schreibt Delivery Hero nach eigenen Angaben 60 Cent Verlust.

Die anhaltenden Verluste missfielen den Börsianern zunächst, später drehte die Aktie aber ins Plus. Die Umsatzplanungen lägen zwar um acht Prozent über dem Schnitt der Analystenschätzungen, der Verlust auf Ebitda-Basis falle jedoch deutlich höher aus als die Experten prognostiziert hätten, hieß es in der Citi-Studie.

Östberg ficht das nicht an. Ein Ziel, wann Delivery Hero auf Konzernebene aus den roten Zahlen komme, gebe es nicht. "Wir müssen geduldig sein und warten, wann der Break-even kommt", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. In Europa hat Delivery Hero die Gewinnschwelle im vierten Quartal wie geplant schon erreicht. Auch 2020 sollen hier schwarze Zahlen zu Buche stehen. Das Geschäft in Deutschland hatte Delivery Hero an den Rivalen Takeaway.com (Lieferando) verkauft, ist aber immer noch in mehr als 40 Ländern aktiv.