FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen sind mit Aufschlägen in den Dienstag gestartet. Neue Rekorde der Wall Street vom Vortag stützen, schwache Konjunkturdaten aus China werden ignoriert. Dort ist der offizielle Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor unter die Expansionsschwelle gefallen.

Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 15.967, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,4 Prozent auf 4.214 nach oben. Während auf der einen Seite die weiter reichlich vorhandene Liquidität stützt, gibt es dazu andererseits auch warnende Stimmen. Die Luft nach oben werde dünner, weil der am Freitag von US-Notenbankchef Powell erneut bestätigte lockere geldpolitische Kurs immer schwerer zu rechtfertigen sei angesichts des Inflationsanstiegs. Außerdem werde dieser von einer schwächeren Wirtschaftsdynamik in die Zange genommen, meint ein Marktteilnehmer. Im Fokus stehen vor diesem Hintergrund die EU-Verbraucherpreise am Vormittag, die 2,7 Prozent höher als im Vorjahr erwartet werden.

Der Euro wertet im Vorfeld auf ein Dreiwochenhoch von rund 1,1830 Dollar. Der Markt erwarte zwar bereits einen deutlichen Anstieg, aber trotz allem könne der Euro zumindest kurzzeitig einen kleinen Schub nach oben sehen - vor allem, wenn die Zahlen nach oben überraschen sollten, sagt Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Allerdings sei für die EZB die Preisentwicklung keine Unbekannte. Sie rechne damit, dass der Preisdruck ab dem Jahresende wieder nachlassen wird, weshalb sie an ihrer expansiven Geldpolitik auch noch lange festhalten dürfte.


   Delivery Hero führen DAX an 

Tagesfavoriten sind Technologieaktien nach bereits starken Vorgaben aus den USA. Sie gelten als besonders empfänglich für die Aussicht auf weiter niedrige Zinsen. Der Stoxx-Branchenindex steigt um 1,1 Prozent. Am Ende rangieren Bankaktien (-0,6%). Für die Geldhäuser sind niedrige Zinsen mit Blick auf die Kreditmargen ungünstig.

Im DAX liegen Delivery Hero mit plus 2,2 Prozent an der Spitze. Zum einen vermeldete der südafrikanische Großaktionär Naspers, dass er die 25-Prozent-Schwelle am Unternehmen überschritten hat, zum anderen läuft es bei der südkoreanischen Tochter Woowa rund mit im August 100 Millionen ausgeführten Bestellungen.

Lufthansa geben um 1,3 Prozent nach und auch andere Aktien aus dem Sektor verlieren, so IAG und Air-France um bis zu 3 Prozent. Lufthansa-Chef Konzernchef Carsten Spohr hatte am Vorabend gegenüber Journalisten einen ernüchternden Ausblick auf die Wintersaison gegeben und von einem "langen, kalten Winter" gesprochen. Die Restrukturierung laufe aber und im zweiten Quartal sei wieder ein positiver Cashflow erzielt worden.

Vivendi (-0,6%) profitieren nicht davon, dass ein weiterer 2,9-Prozent-Anteil an der Tochter Universal Music Group (UMG) für 1,15 Milliarden Dollar noch vor dem Börsengang an Pershing Square verkauft wurde. Hochgerechnet entspricht der Anteilskauf einem Gesamtwert der Musiksparte von 35 Milliarden Euro, ein Wert den die Analysten von Citi jüngst als zu niedrig bezeichnet hatten.

Gute Halbjahreszahlen hat der österreichische Baukonzern Strabag vorgelegt und außerdem den Ausblick erhöht. Dennoch verliert die Aktie 1,5 Prozent nach einer starken Entwicklung bereits im Vorfeld.


   Aktienrückkäufe bei Essilor und Cewe 

Leicht positiv wird bei Essilorluxottica die Ankündigung eines Aktienrückkaufs gesehen. Für das Papier geht es um 1,4 Prozent nach oben. Auch Cewe (+0,3%) hat einen Aktienrückkauf angekündigt. "Der ist zwar sehr klein, zeigt aber, dass Cewe den Kurs aktiv steigern will", heißt es.

Adler Group steigen nach einer erhöhten Prognose um 2,3 Prozent. Vor allem die zudem deutlich erhöhte Dividende dürfte Anlegern gefallen. Sie soll auf 57 bis 60 Cent nach zuvor 46 Cent steigen.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.214,08      +0,4%       15,28     +18,6% 
Stoxx-50                3.631,70      +0,1%        3,99     +16,8% 
DAX                    15.963,97      +0,5%       76,66     +16,4% 
MDAX                   36.349,47      +0,2%       80,60     +18,0% 
TecDAX                  3.969,70      +0,6%       22,94     +23,6% 
SDAX                   17.255,55      +0,5%       86,83     +16,9% 
FTSE                    7.142,52      -0,1%       -5,49     +10,6% 
CAC                     6.692,96      +0,1%        5,66     +20,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,44                  -0,01      +0,14 
US-Zehnjahresrendite        1,27                  -0,00      +0,36 
 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Di, 8:20   Mo,17:25   % YTD 
EUR/USD                   1,1829      +0,3%      1,1830     1,1800   -3,2% 
EUR/JPY                   129,93      +0,2%      129,94     129,67   +3,0% 
EUR/CHF                   1,0820      +0,0%      1,0821     1,0808   +0,1% 
EUR/GBP                   0,8582      +0,1%      0,8573     0,8578   -3,9% 
USD/JPY                   109,84      -0,1%      109,84     109,89   +6,3% 
GBP/USD                   1,3784      +0,2%      1,3800     1,3756   +0,9% 
USD/CNH (Offshore)        6,4565      -0,1%      6,4586     6,4636   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                47.676,01      -1,5%   47.048,01  47.862,26  +64,1% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,59      69,21       -0,9%      -0,62  +42,9% 
Brent/ICE                  73,03      73,41       -0,5%      -0,38  +43,3% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.815,53   1.810,25       +0,3%      +5,28   -4,3% 
Silber (Spot)              24,16      24,08       +0,3%      +0,08   -8,5% 
Platin (Spot)           1.014,00   1.011,20       +0,3%      +2,80   -5,3% 
Kupfer-Future               4,36       4,36       -0,1%      -0,01  +23,5% 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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August 31, 2021 04:14 ET (08:14 GMT)