München (Reuters) - Die stark abflauende Nachfrage nach Corona-Impfstoff setzt dem Arzneimittel-Hersteller Dermapharm zu.

Das Unternehmen aus Grünwald bei München gehe angesichts rückläufiger Impfstoff-Umsätze derzeit davon aus, das untere Ende der Prognosen für das abgelaufene Jahr zu erreichen, sagte Finanzvorstand Christof Dreibholz am Donnerstag. Dermapharm produziert als Partner von BioNTech einen Teil der Dosen des Impfstoffs Comirnaty. Das Unternehmen hatte sich für 2022 einen Umsatzanstieg von zehn bis 13 Prozent und einen Zuwachs des bereinigten operativen Gewinns (Ebitda) von drei bis sieben Prozent vorgenommen.

Am unteren Ende der Spanne entspräche das einem Umsatz von rund 1,04 Milliarden und einem bereinigten Ebitda von 362 Millionen Euro. Nach neun Monaten 2022 lag der Umsatz mit 734 Millionen Euro um knapp zehn Prozent über Vorjahr, das Ebitda wuchs um fünf Prozent auf 239 Millionen Euro.

"Nachdem die aktive Phase der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie erfolgreich endet, werden sich die Impfstoff-Umsätze erwartungsgemäß rückläufig entwickeln", sagte Dreibholz. Daher habe Dermapharm den französischen Konkurrenten Arkopharma für 450 Millionen Euro vom Finanzinvestor Montagu Private Equity gekauft - "ein Unternehmen (...), das den Rückgang der Umsätze aus der BioNTech-Kooperation mehr als kompensiert und eine solide Profitabilität erzielt", wie der Finanzvorstand erläuterte. Der 1980 gegründete Hersteller von Natur-Arzneimitteln hat 2022 einen Umsatz von mehr als 200 (2021: 191) Millionen Euro und einen operativen Gewinn von mehr als 40 Millionen Euro erzielt.

(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)