FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Ukraine-Krieg belastet Ifo-Geschäftsklima anhaltend 

Der von Ifo-Institut erhobenen Geschäftsklimaindex für die deutsche Wirtschaft dürfte im April zum zweiten Mal nacheinander gesunken sein, wobei sowohl Lagebeurteilung als auch Geschäftserwartungen zu dem Rückgang beigetragen haben dürften. Im verarbeitenden Gewerbe sollten einerseits die kriegsbedingt gestiegenen Lieferengpässe und Preise belastend gewirkt haben und andererseits die anhaltend hohe Unsicherheit über den Fortgang des Krieges und mögliche weitere Sanktionen gegen Russland. Dagegen könnte die Stimmung im Dienstleistungssektor robust geblieben sein, wenngleich auch dieser Sektor vom Krieg nicht völlig unbeeinträchtigt geblieben sein dürfte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten einen Rückgang des Ifo-Index auf 89,1 (März: 90,8) Punkte.

>>> Montag, 25. April 2022; 10:00 Uhr


2. Rekordquartal für Deutsche Börse zeichnet sich ab 

Die Deutsche Börse dürfte sehr stark ins neue Jahr gestartet sein. Neben dem organischen dürfte der Börsenbetreiber von einem hohen zyklischen Wachstum profitiert haben. Vergleiche zum ersten Quartal 2020 drängen sich auf. Damals profitierte das Unternehmen von den durch die Corona-Pandemie ausgelösten starken Marktschwankungen und dem damit verbundenen Absicherungsbedarf. Dieses Mal ist es der Kriegsausbruch in der Ukraine. Die Jahresziele erscheinen in der Zwischenzeit konservativ.

>>> Montag, 25. April 2022; 19:00 Uhr


3. Microsoft profitiert im 3. Quartal weiter vom Cloud-Geschäft 

Microsoft dürfte in seinem dritten Geschäftsquartal dank des starken Cloud-Geschäfts erneut mehr verdient haben. Sowohl der Umsatz als auch der Gewinn sollten in den drei Monaten kräftig gestiegen sein. Allein die Umsätze im Zusammenhang mit dem Cloud-Dienst Azure waren im Vorquartal um 46 Prozent gestiegen und Investoren werden wissen wollen, ob das Wachstum so rasant weitergegangen ist. Microsoft selbst hat einen Konzernumsatz von 48,5 bis 49,3 Milliarden Dollar für das Quartal in Aussicht gestellt.

>>> Dienstag, 26. April 2022; 22:01 Uhr


4. Bei Google-Mutter Alphabet bleibt Gewinnanstieg diesmal wohl aus 

Für eine Wachstumsaktie und einen starken Gewinnbringer ist es ein seltener Fall, dass der Überschuss sinkt. Das könnte bei der Google-Mutter Alphabet im ersten Quartal der Fall sein. 2 bis 3 Prozent weniger Gewinn je Aktie bei mehr als 20-prozentigen Umsatzplus schätzen Analysten. Auslöser dürften ein langsamer wachsendes Such- und damit Anzeigengeschäft sein bei gleichzeitig steigenden Ausgaben, auch für Personal. Zudem war das Vorjahresquartal durch Rekordergebnisse als Folge des Booms im digitalen Werbemarkt grandios gut ausgefallen.

>>> Dienstag, 26. April 2022; 22:05 Uhr


5. Mercedes-Benz fährt hohe Marge dank Luxusklasse ein 

Anhaltend gute Autoverkäufe im Luxussegment dürften Mercedes-Benz im ersten Quartal trotz deutlich rückläufiger Verkaufszahlen einen höheren Gewinn beschwert haben. Zwar sackte der Absatz in den drei Monaten insgesamt um 15 Prozent deutlich ab. Im Luxussegment um die Marken Maybach, der S-Klasse oder AMG, das traditionell hohe Margen abwirft, erzielten die Stuttgarter aber stabile Verkaufszahlen. Mercedes-Benz sollte somit einmal mehr der Konkurrenz voraus sein und dem widrigen Umfeld trotzen. Dennoch dürfte sich das Management bei Vorlage der Quartalszahlen vorsichtiger als zuletzt zum Ausblick äußern. Hohe Preise für Energie, Stahl und die anhaltenden Lieferprobleme wichtiger Bauteile sorgt in der gesamten Branche für Verunsicherung.

>>> Mittwoch, 27. April 2022; 07:00 Uhr


6. Deutsche Bank mit gutem Start ins letzte Restrukturierungsjahr 

Das ehrgeizige Restrukturierungsprogramm der Deutschen Bank nähert sich dem Ende. Das bedeutet, dass das Management um CEO Christian Sewing spätestens zum Jahresende jene Eigenkapitalrendite von 8 Prozent abliefern muss, die es sich vorgenommen hat. Das erste Quartal dürfte mit einem Milliardengewinn und einer ordentlichen Rendite eine gute Basis darstellen, auch wenn der Ukraine-Krieg und seine Folgen das Geschäft vor allem im Investmentbanking erschweren und eine höhere Risikovorsorge verursachen. Rückenwind dürfte die Bank hingegen im Laufe des Jahres von steigenden Zinsen erhalten.

>>> Mittwoch, 27. April 2022; 07:00 Uhr


7. Sieht sich Puma in der Spur für den Ausblick 2022? 

Puma dürfte infolge höherer Input- und Logistikkosten im Auftaktquartal moderatere Steigerungsraten vor allem beim operativen Gewinn, aber auch beim Umsatz verzeichnet haben. Für China hat der Sportartikelhersteller bereits einen 1Q-Umsatzrückgang in Aussicht gestellt. Spannend wird, wie der Vorstand die Jahresprognose bewertet, die einen Tag vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine veröffentlicht wurde. Anfangs erschien sie moderat, wie bei Puma immer zu Jahresbeginn, derzeit halten die Analysten sie für erreichbar. Die direkten Auswirkungen des Krieges und der geschlossenen Stores in Russland dürften überschaubar sein, aber die indirekten Folgen sowie höhere Inflation und eine erneute Covid-19-Welle mit Lockdowns in China dürften das Erreichen der Prognose zumindest teilweise zu einer Herausforderung machen.

>>> Mittwoch, 27. April 2022; 08:00 Uhr


8. Meta Platforms wegen Anzeigenflaute unter Druck 

Dem Markt für Online-Anzeigen geht die Luft aus. Das wird auch Meta Platforms - so heißt der Facebook-, Instagram- und Whatsapp-Konzern mittlerweile - im ersten Quartal gespürt haben. Die Zahlen des Konkurrenten Snap sind zumindest kein gutes Omen. Der Snapchat-Betreiber hat einen Verlust eingefahren und trübe Aussichten für den Online-Anzeigenmarkt, von dem soziale Netzwerke wie Facebook leben, an die virtuelle Wand gemalt. Bei Meta kommen als Belastungsfaktoren die Investitionen in die virtuelle Welt "Metaversum" sowie Datenschutzbestimmungen bei Apple hinzu.

>>> Mittwoch, 27. April 2022; 22:05 Uhr


9. Regierung wird deutlich weniger Wachstum vorhersagen 

Angesichts schwerer wirtschaftlicher Auswirkungen des Ukraine-Kriegs wird die Bundesregierung ihre Prognose für das diesjährige Wachstum deutlich kappen. Die Projektion der Regierung dürfte die vorerst letzte in einer Reihe drastischer Abwärtsrevisionen sein. Zu erwarten sein könnte sogar eine Halbierung der bisherigen Prognose von 3,6 Prozent Wachstum, die von Januar und damit deutlich vor Kriegsausbruch stammt. Der Internationale Währungsfonds hat erst vor wenigen Tagen seine Erwartung wegen der deutschen Abhängigkeit von russischer Energie deutlich um 1,7 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent zurückgenommen. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute und die Wirtschaftsweisen der Regierung haben ihre Prognosen ebenfalls stark auf 2,7 bzw 1,8 Prozent gesenkt.

>>> Mittwoch, 27. April 2022; 14:15 (PK Bundeswirtschaftsminister Habeck)

(Es folgt Teil 2 für Donnerstag und Freitag)


Mitarbeit: Ulrike Dauer, Stefanie Haxel, Manuel Priego Thimmel, Andreas Kißler, Hans Bentzien, Andreas Plecko, Hans-Joachim Koch, Jürgen Hesse, Matthias Goldschmidt, Markus Klausen

Kontakt zum Autorenteam: topnews.de@dowjones.com


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April 22, 2022 10:15 ET (14:15 GMT)