Deutsche Bank

Hauptversammlung 2021

Gegenanträge

Stand: 12. Mai 2021

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Nachfolgend finden Sie die innerhalb der Frist der §§ 126 Abs. 1, 127 AktG derzeit an uns übermittelten Gegenanträge und Wahlvorschläge von Aktionären.

Gegenanträge und Wahlvorschläge, die einer eigenständigen Beschlussfassung bedürfen, haben wir dabei mit Großbuchstaben gekennzeichnet. Wenn Sie so gekennzeichnete Anträge unterstützen oder ablehnen wollen, geben Sie bitte auf dem Formular für die Anmeldung (Briefwahl bzw. Vollmachts- und Weisungser- teilung) zur Hauptversammlung oder über das Aktionärsportal bei dem jeweiligen Antrag Ihr Votum ab. Ver- säumen Sie aber auch dann bitte nicht, unter dem betreffenden Tagesordnungspunkt Ihr Abstimmverhalten anzukreuzen, damit Ihr Stimmrecht auch zum Zuge kommt, wenn der Gegenantrag nicht zur Abstimmung kommt.

Die übrigen Gegenanträge, die lediglich Vorschläge der Verwaltung ablehnen, sind nicht mit Buchstaben versehen.

Die Anträge und Begründungen geben jeweils die uns mitgeteilten Ansichten der Verfasser wieder. Auch Tatsachenbehauptungen wurden unverändert und ohne Überprüfung durch uns in das Internet eingestellt.

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Gegenanträge

Aktionär Sven Scheller, München zu TOP 4

A Gegenantrag zum Tagesordnungspunkt 4 - "Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2021, Zwischenabschlüsse"

Für die Beschlussfassung über die Bestellung des Abschlussprüfers und Konzernabschlussprüfers sowie des Prüfers für die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzern-Halbjahresfinanzberichts wird beantragt, das Mandat nicht an die Ernst & Young GmbH zu vergeben und stattdessen eine andere Wirtschaft- sprüfungsgesellschaft hierfür zu bestellen (siehe Vorschläge unten).

Begründung

Die Wirtschaftsprüfer der Ernst & Young GmbH haben über viele Jahre hinweg die Jahresabschlüsse des mittlerweile insolventen Konzerns Wirecard bestätigt. Ernst & Young hat dabei Ihre Testate bis zur Insolvenz ohne nennenswerte Auffälligkeit verliehen. Wirtschaftsprüfer sollten die Jahresergebnisse von Unterneh- men auf deren Richtigkeit prüfen. Dies beinhaltet unter anderem die Prüfung, ob Umsatz, Gewinn und Schulden richtig angegeben und ob die Angaben zu Rückstellungen, Barmitteln und Forderungen korrekt sind. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hat diese Prüfungen seit 2009 für Wirecard AG durchgeführt und stets testiert, dass alle Zahlen und Bilanzen ihre Ordnung haben. Erst durch das Hinzuziehen der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mehrten sich schließlich auch bei den EY-Wirtschaftsprüfern die Zweifel an der Seriosität der Bilanz.

Demzufolge ist die Ernst & Young GmbH maßgeblich mitverantwortlich für den enormen Verlust vieler Wire- card-Anteilseigner. Der Fall Wirecard stellt ein Totalversagen der EY dar. Als direkte Folge werden in diesem Zusammenhang bereits mehrere Klagen gegen EY geprüft bzw. sind zum aktuellen Zeitpunkt vielleicht auch schon anhängig.

Ich erachte das Vertrauen in die EY als Wirtschaftsprüfer als in einem so hohen Maße beschädigt, dass ich die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young nicht mehr für ausreichend kompetent ansehe, um die Bilanzen und Abschlussberichte großer Aktienkonzerne wie der Deutschen Bank AG zu prüfen. Deswegen beantrage ich eine andere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu beauftragen.

Vorschläge:

Aus meiner Sicht eignen sich die folgenden drei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften für die Beauftragung.

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München

Aktionär Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Köln zu TOP 2

Zu Tagesordnungspunkt 2: Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2020

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, den Mitgliedern des Vorstands die Entlastung zu verweigern.

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Begründung

Der Vorstand der Deutschen Bank AG verfolgt weiterhin Maßnahmen, die nicht mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens vereinbar sind.

Finanzierung des fossilen Energiesektors macht Deutsche Bank zur Klimasünderin

Obwohl die Deutsche Bank im vergangenen Juli ihre Umweltrichtlinien geschärft hat und mehr Kohle- und andere fossile Unternehmen ausschließt oder auf den Prüfstand stellt, ist sie immer noch ein bedeutender fossiler Finanzierer. Die Recherchen von Rainforest Action Network im Bericht "Banking on Climate Chaos 2021" finden die Deutsche Bank auf Platz 20 der weltweit größten Finanzierer der fossilen Industrie, selbst wenn der Trend rückläufig ist

(https://www.ran.org/bankingonclimatechaos2021/).

Recherchen von urgewald zur Finanzierung der weltweiten Kohleindustrie finden die Deutsche Bank in Deutschland bei Krediten an zweiter Stelle hinter der Commerzbank mit Krediten in Höhe von 2,4 Mrd. Euro. An der Ausgabe von neuen Aktien und Anleihen ist die Deutsche Bank mit 3,9 Mrd. Euro beteiligt. Diese Finanzierungen sind nicht vereinbar mit dem selbst erklärten Anspruch der Deutschen Bank, bei Klima- schutz und Nachhaltigkeit entscheidend aufgeholt zu haben.

Deutsche Bank fördert Expansion der Ölsandindustrie

Nach Angaben des Rainforest Action Network war die Deutsche Bank zwischen 2016 und 2020 die 11. größte globale Geldgeberin der Ölsandindustrie. Innerhalb Europas rangiert die Bank auf Platz 3 (https://shareaction.org/wp-content/uploads/2020/10/ShareAction-Oilsands-Report-Final.pdf).

Die Deutsche Bank wurde auch als bedeutende Finanziererin von Enbridge und TC Energy identifiziert, bei- des Unternehmen, die am Bau der umstrittenen Pipelines Keystone XL und Line 3 Replacement beteiligt waren.

Die Expansion der Ölsandindustrie ist mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens unvereinbar. Pro Barrel Öl emittieren Ölsande in der Produktionsphase drei- bis fünfmal mehr Treibhausgase als konventio- nelles, in Nordamerika gefördertes Öl. Abgesehen von den Klimarisiken ist der Ölsandbetrieb mit hohen Produktionskosten verbunden und erfordert anhaltend hohe Ölpreise, um rentabel zu sein. Sie bergen auch erhebliche ökologische und soziale Risiken.

Investor:innen, die mehr als 4 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten repräsentieren, haben kürzlich einen Brief an die Bank Barclays geschrieben, in dem sie ihre Bedenken hinsichtlich der Position der Bank zur Ölsandindustrie zum Ausdruck brachten (https://shareaction.org/4tn-investors-tell-barclays-rule-out-coal- oil-sands-finance/). Dies gilt entsprechend auf für die Deutsche Bank.

Die Investor:innen machten deutlich, dass sie erwarten, dass Banken eine robuste Screening-Politik für Öl- sandunternehmen einführen, sich zu einem klaren und zeitgebundenen Plan zum Ausstieg aus bestehenden Engagements in Ölsandanlagen verpflichten und ihre Kund:innen bei der Entwicklung und Veröffentlichung von Plänen zum Ausstieg aus der Ölsandindustrie bis spätestens Dezember 2023 unterstützen.

Derzeit überprüft die Deutsche Bank nur Finanzierungen für neue Ölsandprojekte, was jedoch die Explora- tion, die Produktion, den Transport und die Verarbeitung von Ölsand einschließt. Dies entspricht nicht den Erwartungen der Investor:innen und steht im Widerspruch zum erklärten Ziel der Deutschen Bank, bis zum Jahr 2050 netto null Emissionen zu erreichen (https://www.ran.org/bankingonclimatechaos2021/).

Richtlinie zu kontroversen Waffen nicht effektiv

Die 2018 von der Deutschen Bank veröffentlichte neue Richtlinie zu kontroversen Waffen enthält Schlupf- löcher. So werden zwar direkte Geschäfte mit Atomwaffenbezug ausgeschlossen und auch allgemeine Un- ternehmenskredite mit Atomwaffenherstellern. Möglich bleiben aber Kredite für Unternehmensteile oder Geschäfte, die nichts direkt mit der Atomwaffenherstellung zu tun haben. So vergibt die Deutsche Bank weiterhin Kredite an Atomwaffenhersteller wie Honeywell, BAE Systems und Airbus. Die Kredite an BAE

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Systems zeigen außerdem, dass bei der Deutschen Bank Rüstungsunternehmen, die in Konflikt- und Span- nungsgebiete liefern, nicht ausgeschlossen werden. BAE Systems beliefert trotz des völkerrechtswidrigen Kriegs im Jemen involvierte Staaten wie Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate und Ägypten unter anderem mit Kampfjets, Waffen und Munition.

Um den Rest dieser Noodl zu lesen, rufen Sie bitte die Originalversion auf, und zwar hier.

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Deutsche Bank AG published this content on 13 May 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 13 May 2021 18:09:03 UTC.