FRANKFURT/BONN (dpa-AFX) - Der jüngst vereinbarte Stellenabbau im Zuge der Integration der Postbank wird nach Angaben der Deutschen Bank nicht die letzte Einsparung sein. "In anderen Bereichen des Privatkundengeschäfts werden weitere Schritte folgen", sagte Deutsche-Bank-Vizechef Karl von Rohr der "Welt" (Mittwoch). Anfang der Woche hatte sich das Management mit Arbeitnehmervertretern auf den Abbau von 350 Stellen in den Zentralen des Privatkundengeschäfts in Bonn und Frankfurt bis Ende 2022 geeinigt.

Einschnitte im Filialnetz sind bereits beschlossen: Die Deutsche Bank hatte im September angekündigt, etwa 100 ihrer gut 500 eigenen Standorte in Deutschland zu schließen. Auch im Netz der zum Konzern gehörenden Postbank gibt es seit Jahren regelmäßig Anpassungen. Dieser Kurs werde fortgesetzt, kündigte von Rohr an: Das Management wolle "in den kommenden beiden Jahren jeweils etwa 50 Postbank-Standorte aufgeben". Ein Vertrag mit der Post deckelt die Zahl der Schließungen von Postbankfilialen auf höchstens 50 pro Jahr. Nach jüngsten Zahlen hat die Postbank 800 Filialen.

Eine Zusammenlegung von Postbank- und Deutsche-Bank-Filialen schloss von Rohr aus. "Wir halten an unserer Zwei-Marken-Strategie fest, denn wir haben eine sehr differenzierte Markenpositionierung." Allerdings sollen die beiden Marken noch enger kooperieren. "Sobald es technisch machbar ist, sollen an jedem Schalter alltägliche Finanzgeschäfte für beide Kundengruppen möglich sein. Bei der Beratung wird aber sinnvollerweise nach wie vor getrennt."

Insgesamt sei die Deutsche Bank bei ihrem Konzernumbau auf Kurs, auch beim Thema Stellenabbau. "Wir verhandeln mit Arbeitnehmervertretern in verschiedenen Bereichen und kommen dabei gut voran", sagte von Rohr. Der Vorstand hatte im Juli 2019 das Ziel ausgegeben, bis Ende 2022 die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern um etwa 18 000 auf weltweit 74 000 zu verringern./ben/DP/eas