London (Reuters) - Die Londoner Börse LSE hat im ersten Quartal von der Übernahme des Datenanbieters Refinitiv sowie einem starken Anleihen- und Derivategeschäft profitiert.

Die Gesamterlöse stiegen währungsbereinigt um 3,9 Prozent auf 1,68 Milliarden Pfund (1,93 Milliarden Euro), wie die LSE mitteilte. Bei der Integration von Refinitiv komme der Konzern gut voran.

Ende Januar hatte der Rivale der Deutschen Börse die 27 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Refinitiv unter Dach und Fach gebracht. Mit dem Erwerb der Gemeinschaftsfirma des US-Finanzinvestors Blackstone und des Informationskonzerns Thomson Reuters stieg die LSE zum weltweit zweitgrößten Anbieter von Börsendaten hinter Bloomberg auf. Thomson Reuters, zu der auch die Nachrichtenagentur Reuters gehört, hält nun 15 Prozent an der LSE.

Der Konzern habe im ersten Quartal in allen Sparten gute Ergebnisse erzielt und habe durch die Integration von Refinitv bereits Kostensynergien von 40 Millionen Pfund erzielt, sagte Vorstandschef David Schimmer. Insgesamt verspricht sich die LSE mehr als 350 Millionen Pfund an Synergien, ein Viertel davon im laufenden Jahr. Schwimmer hatte den Zorn der Investoren auf sich gezogen, nachdem er im März gesagt hatte, die Integration von Refinitiv werde teurer werden als von den Marktteilnehmern erwartet.

Der Verkauf der italienischen Tochter Borsa Italiana, zu der unter anderem die Mailänder Börse gehört, werde bald abgeschlossen, erklärte die LSE. Sie wird für 4,3 Milliarden Euro an die Mehrländerbörse Euronext veräußert. Die Trennung von der Sparte war eine Bedingung der Wettbewerbshüter für die Genehmigung der Refinitiv-Übernahme.