FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat bei der zur Deutschen Börse gehörenden Tochter Clearstream Banking AG nach einer Sonderprüfung Mängel festgestellt. Wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Donnerstag in Frankfurt weiter mitteilte, hatte sie im April dieses Jahres das Vorhalten zusätzlicher Eigenmittel angeordnet.

Zudem solle Clearstream Banking eine "ordnungsgemäße Geschäftsorganisation" sicherstellen und regelmäßig der Bafin und der Deutschen Bundesbank über Fortschritte der Mängelabstellung berichten. Nach der Sonderprüfung sei die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsorganisation nicht in allen geprüften Bereichen gegeben, hieß es weiter.

Bei der Deutschen Börse hieß es am Abend, Anfang 2021 habe die Bafin eine Prüfung über die Einhaltung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement durchgeführt. Geprüft worden seien zu dem Zeitpunkt Prozesse zur Einhaltung steuerrechtlicher Regelungen. Die Clearstream Banking AG habe bereits unmittelbar nach der Prüfung Maßnahmen zur Stärkung des Risikomanagements initiiert, so dass "die internen Sicherungsmaßnahmen bereits heute wesentlich gestärkt und die - zum Prüfungszeitpunkt - aufgezeigten Schwächen bereits teilweise abgestellt" seien. Insbesondere seien Kapitalzuschläge zur weiteren Stärkung des Risikomanagements bereits vorweggenommen worden.

Clearstream ist nach eigenen Angaben ein führender europäischer Anbieter von Nachhandelsdienstleistungen. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft der Deutschen Börse sorgt dafür, dass Bargeld und Wertpapiere zwischen Handelsparteien geliefert werden. Darüber hinaus managt, verwahrt und verwaltet das Unternehmen den Angaben zufolge die Wertpapiere, die es im Auftrag von Kunden hält./sl/DP/he