FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen dürften mit moderaten Abschlägen in den Handel am Mittwoch starten. Die Richtung gibt zunächst die Wall Street vor, an der es nach Börsenschluss in Europa weiter nach unten ging. Auslöser war das schwache US-Verbrauchervertrauen, der Index rutschte im Juni auf den niedrigsten Stand seit Februar 2021, was die ohnehin schon herrschenden Rezessionssorgen noch befeuerte.

Der XDAX wird bei 13.161 Punkten gesehen, rund ein halbes Prozent niedriger. Für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 3.521 nach 3.549 ab.

Etwas Unterstützung kommt am frühen Morgen von den ersten deutschen Preisdaten. Als Hoffnungsschimmer sieht Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partner, die früher als erwartet veröffentlichten Inflationsdaten aus Nordrhein-Westfalen (NRW). Das bevölkerungsreichste Bundesland meldete eine Jahresrate von 7,5 Prozent und im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,1 Prozent.

Der Bund Future reagierte mit einem Freudensprung auf die Zahlen, er schießt aktuell auf 146,50 Prozent nach oben und holt damit die sehr hohen Vortagsverluste wieder auf. Im Hoch lag er schon bei deutlich über 147 Prozent. Der Euro reagiert auf die Inflationszahl mit einem Rückgang um 0,2 Prozent auf rund 1,05 Dollar.

Für die Inflationsrate in Gesamtdeutschland (Bekanntgabe am Nachmittag) ist die Frage, ob bei der Jahresrate im Juni eine 8 vor dem Komma stehen wird, wie von Ökonomen geschätzt. Im Vormonat waren es 7,9 Prozent. Aber selbst wenn die Inflation gegenüber dem Vormonat stagnieren sollte, erwartet Dirk Steffen, Leiter Kapitalmarktstrategie der Deutschen Bank, zunehmenden Druck auf die EZB, die Zinswende zu forcieren. Aktien und Anleihen könnten dementsprechend weiter unter Druck bleiben. Der deutsche Harmonisierte Verbraucherpreisindex wird derweil mit einem Wert von 8,8 (Mai: 8,7) Prozent erwartet.


 Ruhe auf Unternehmensseite 

Auf Unternehmensseite ist es ruhig. Die Deutsche Börse veranstaltet ihren Investorentag. Dort wird CEO Theodor Weimer ein Strategie-Update geben, der Fokus dürfte auf eine Bestandsaufnahme des Wachstumsprogramms "Compass 2023" liegen. Credit Suisse sieht die Deutsche Börse zum Ende des ersten Quartals 2022 geringfügig über den darin enthaltenen Wachstumszielen.

Hornbach werden vorbörslich etwas höher gesehen. Die Baumarktkette verdiente im ersten Geschäftsquartal weniger, bestätigte aber den Mitte Juni bereits gesenkten Ausblick.


DEVISEN          zuletzt       +/- %   0:00 Uhr  Di, 18:03 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0492       -0,3%     1,0522         1,0532   -7,7% 
EUR/JPY           142,61       -0,4%     143,25         143,45   +9,0% 
EUR/CHF           1,0038       -0,3%     1,0447         1,0073   -3,2% 
EUR/GBP           0,8606       -0,3%     0,8636         0,8636   +2,4% 
USD/JPY           135,92       -0,2%     136,13         136,20  +18,1% 
GBP/USD           1,2190       +0,0%     1,2184         1,2194   -9,9% 
USD/CNH           6,7049       +0,0%     6,7038         6,7073   +5,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        20.075,98       -1,4%  20.371,23      20.571,56  -56,6% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt   VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         111,51      111,76      -0,2%          -0,25  +54,5% 
Brent/ICE         117,44      117,98      -0,5%          -0,54  +55,7% 
 
METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.820,99    1.819,96      +0,1%          +1,03   -0,5% 
Silber (Spot)      20,88       20,86      +0,1%          +0,02  -10,4% 
Platin (Spot)     923,46      914,58      +1,0%          +8,89   -4,9% 
Kupfer-Future       3,74        3,77      -0,8%          -0,03  -15,7% 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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June 29, 2022 02:21 ET (06:21 GMT)