FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen dürften am Donnerstag kaum verändert in den Handel starten. Neue Impulse sind Mangelware. So beinhaltet der verlängerte Lockdown in Deutschland wenig Überraschendes für die Wirtschaft, vielmehr wird das Hochfahren der Konjunktur erst später im Jahr erfolgen, was allerdings so zu erwarten war.

Zudem enthielt auch die Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell wenig Neues, sondern er wiederholte, dass die Fed die Wirtschaft weiterhin mit niedrigen Zinsen und hohen Wertpapierkäufen unterstützen werde. Powell bekräftigte außerdem seine Forderung nach mehr fiskalischer Unterstützung für die Wirtschaft.

Der DAX dürfte mit 13.946 Punkten starten nach einem Schluss von 13.933 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 3.649 Punkten ab nach 3.648 Punkten.


   Das einfache Geld an der Börse wurde bereits verdient 

"Es fühlt sich an, als ob das einfache Geld an den Börsen verdient wurde" heißt es von Stephen Innes, Marktstratege bei Spi-Assetmanagement. Nachdem die Märkte lange von der Geldpolitik, der Hoffnung auf Hilfspakete und den lange Zeit ersehnten Impfstart nach oben getragen wurden, werde zukünftig wieder stärker auf die Konjunkturdaten geschaut. Am Berichtstag dürfte es erst einmal die Berichtssaison sein, die die Impulse für die Einzelwerte liefert.

Bei Unicredit ist von einem soliden Schlussquartal 2020 die Rede. Der Nettoverlust sei mit 1,18 Milliarden Euro zwar höher als der Konsens mit 643 Millionen Euro ausgefallen, so die Analysten von Jefferies in einer ersten Einschätzung. Unter Berücksichtigung der Goodwill-Abschreibung von 900 Millionen Euro und den regulatorisch bedingten Rückstellungen in Höhe von 557 Millionen läge der bereinigte Gewinn in 2020 mit 1,3 Milliarden Euro deutlich über der vorherigen Prognose. Die Italiener hätten bei der Kernkapitalquote erneut überzeugt.

Auch die am Vorabend veröffentlichen Geschäftszahlen der Deutschen Börse stoßen auf ein positives Echo. Diese sind insgesamt etwas besser als erwartet ausgefallen. Die Nettoerlöse blieben leicht über den Marktschätzungen, ebenso die bereinigten Ergebnisse. Wermutstropfen in den Zahlen ist der Dividendenvorschlag von 3 Euro je Anteilsschein. Hier wurden im Konsens 3,13 Euro erwartet. Der Ausblick für 2021 entspricht den Erwartungen. Jefferies hat die Kaufempfehlung für das Papier nach den Zahlen bestätigt.

Auch Wettbewerber Euronext hat gute Zahlen vorgelegt. Beflügelt auch von den hohen Umsätzen an den Börsen fiel das EBITDA knapp 10 Prozent über der Markterwartung aus, bei stagnierenden Kosten. Vor allem aus dem Bereich "post trading" wurden deutliche Zuwächse gemeldet. Keine Nachrichten gab es zur Akquisition der Borsa Italiana, die planmäßig im ersten Halbjahr abgeschlossen werden soll. Die Aktie sollte auf die Nachricht leicht positiv reagieren, erwartet der Händler.


   Metro-Zahlen schwach, aber nicht so schwach wie befürchtet 

"Die Zahlen von Metro sind schwach, aber nicht so schwach wie befürchtet", so ein Teilnehmer in einer ersten Einschätzung. Metro konnte in dem für das Unternehmen wichtigen Quartal beim Umsatz die Markterwartung erreichen, das EBITDA lag sogar leicht darüber. Hier halfen die "real estate gains". Den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr hat Metro bestätigt. Erste Indikationen sehen den Wert gut 1 Prozent im Plus.


=== 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,2130     +0,09%     1,2119         1,2133   -0,7% 
EUR/JPY           126,86     +0,05%     126,79         127,01   +0,6% 
EUR/CHF           1,0793     +0,02%     1,0791         1,0801   -0,2% 
EUR/GBP           0,8756     -0,07%     0,8762         0,8764   -2,0% 
USD/JPY           104,58     -0,04%     104,62         104,69   +1,3% 
GBP/USD           1,3853     +0,17%     1,3830         1,3843   +1,4% 
USD/CNH           6,4203     -0,14%     6,4296         6,4288   -1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        44.846,00     -0,834  45.223,25      44.710,00  +54,4% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          58,40      58,68      -0,5%          -0,28  +20,1% 
Brent/ICE          61,09      61,47      -0,6%          -0,38  +18,1% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.843,32   1.842,91      +0,0%          +0,41   -2,9% 
Silber (Spot)      27,07      27,08      -0,0%          -0,00   +2,6% 
Platin (Spot)   1.251,38   1.240,00      +0,9%         +11,38  +16,9% 
Kupfer-Future       3,77       3,77      +0,0%          +0,00   +7,2% 
=== 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 11, 2021 01:59 ET (06:59 GMT)