-- Nur geringe Volatilität

-- Niedrigzinsumfeld macht sich weiter bemerkbar

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Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem schwierigen Auftaktquartal ist die Deutsche Börse im zweiten Quartal wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Sowohl die Nettoerlöse wie auch die Ergebnisse legten kräftig zu, auch wenn Konsolidierungseffekte aus M&A-Aktivitäten eine Rolle spielten. Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte der Börsenbetreiber.

Die Nettoerlöse stiegen im zweiten Quartal auf 882 Millionen Euro von 778 Millionen im Vorjahreszeitraum. Im Konsens hatten Analysten Umsätze von 879 Millionen Euro erwartet.


   Zyklische Gegenwind konnte durch strukturelles Wachstum ausgeglichen werden 

Ein zyklisch bedingter Rückgang der Nettoerlöse konnte teilweise durch strukturelles Wachstum, primär im Segment IFS, ausgeglichen werden. Das M&A-bezogene Wachstum resultierte primär aus den Akquisitionen von ISS sowie UBS Fondscenter. Die Umsätze enthielten zudem einen positiven Bewertungseffekt von rund 40 Millionen Euro aus dem Erwerb der verbleibenden Anteile an Clearstream Fund Centre.

Das EBITDA erhöhte sich auf 518 Millionen Euro von 441 Millionen Euro. Damit wurde die Prognose der Analysten von 504 Millionen Euro übertroffen. Im EBITDA enthalten ist ein deutlich gestiegenes Ergebnis aus Finanzanlagen von knapp 20 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich auf 1,69 Euro nach 1,40 Euro. Hier lag die Analystenprognose bei 1,62 Euro je Anteilsschein.

Die operativen Kosten beliefen sich auf 383 Millionen Euro nach 343 Millionen und trafen damit genau die Analystenprognose. Der Anstieg von 12 Prozent war dabei vollständig auf das M&A-bezogene Wachstum zurückzuführen. Auf Personalkosten entfiel diesbezüglich der größte Anteil des Kostenanstiegs.

Finanzvorstand Gregor Pottmeyer kommentierte die Zahlen wie folgt: "Gerade in einem zyklisch herausfordernden Marktumfeld wie im zweiten Quartal 2021 wird die Bedeutung von M&A-Wachstum deutlich und bestätigt unsere Strategie. Auch unsere Minderheitsbeteiligungen gewinnen zunehmend an Relevanz für unser Unternehmen."

Mit Blick auf die einzelnen Sparten fielen die Nettoerlöse bei der Tochter Eurex im zweiten Quartal um 10 Prozent auf 244 Millionen Euro. Die niedrige Volatilität hatte eine geringe Marktaktivität in Finanzderivaten zur Folge. Bei Clearstream ging es mit den Erlösen um 5 Prozent auf 202 Millionen Euro bergab. Hier machte sich das niedrige Zinsumfeld bemerkbar - die Nettozinserträge brachen um mehr als 50 Prozent ein.


   EEX und IFS mit Wachstum 

Dem stehen positive Entwicklungen etwa in den Segmenten EEX oder IFS entgegen. Bei IFS spielten auch Konsolidierungseffekte nach dem Erwerb von ISS eine Rolle. Xetra entwickelte sich mit Blick auf die Erlöse wenig verändert gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Ziele für das laufende Jahr wurden bestätigt. Für 2021 rechnet der Börsenbetreiber mit einem Anstieg der Nettoerlöse auf rund 3,5 Milliarden Euro sowie einem Anstieg des EBITDA auf rund 2 Milliarden Euro. Analysten halten die Ziele für gut erreichbar.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/brb

(END) Dow Jones Newswires

July 27, 2021 14:07 ET (18:07 GMT)