FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem Arbeitsgericht Frankfurt sollen an diesem Mittwoch (9.00 Uhr) die ersten Prozesse von Flugschülern verhandelt werden, die ihre Ausbildung bei der Lufthansa nicht in der vereinbarten Form beenden können. Die Ausbildungstochter Lufthansa Aviation Training (LAT) hatte die Lehrgänge bereits im vergangenen Jahr unter dem Eindruck der Corona-Krise gestoppt und eine Fortsetzung nur unter veränderten Bedingungen angeboten.

Die Kläger verlangen hingegen die Erfüllung ihrer ursprünglichen Verträge, wie die Frankfurter Anwältin Martina Stickler-Posner berichtet, die nach eigenen Angaben bereits 100 Klagen eingereicht hat. Insgesamt sollen Anwälten zufolge bis zu 400 Flugschüler zu juristischen Schritten bereit sein.

Die Flugschüler sollen nach dem Willen der LAT ihre Ausbildung entweder abbrechen oder bei der privaten Flugschule TFC Käufer in Essen vollenden, dann allerdings ohne die zuvor garantierte Übernahme in die Muttergesellschaft Lufthansa. Den speziell auf die Lufthansa-Bedürfnisse zugeschnittenen MPL-Ausbildungsgang (Multicrew Pilot Licence) soll es künftig nicht mehr geben. Einen entsprechenden Tarifvertrag, der allein MPL-Absolventen den Zugang zur Lufthansa gewährt, hat der Konzern bei der Vereinigung Cockpit gekündigt./ceb/DP/nas