Die Lufthansa hat vor allem wegen Stornierungen in der Corona-Krise seit Jahresbeginn über 2,3 Milliarden Euro für Ticketerstattungen ausgegeben.

Man habe konzernweit das Geld an insgesamt 5,4 Millionen Kunden gezahlt, teilte die Airline am Freitag mit. Rund 92 Prozent aller Anträge von Lufthansa-Passagieren aus dem ersten Halbjahr seien bislang bearbeitet und ausbezahlt. "Ziel ist es weiterhin, bis Ende August alle berechtigten Ansprüche, die bis Ende Juni eingegangen sind, zu begleichen." Derzeit seien insgesamt noch 1,4 Millionen Anträge offen. Konzernchef Carsten Spohr hatte sich auf der Hauptversammlung im Juni dafür entschuldigt, dass die Rückzahlung stornierter Tickets nur sehr langsam vorangehe.

Verbraucherschützer und Politiker hatten die Lufthansa und andere Fluglinien wiederholt kritisiert, dass die Rückzahlungen so lange dauerten. Vor kurzem mahnte die für Verbraucherschutz zuständige Bundesjustizministerin Christine Lambrecht: "Die Airlines dürfen die Geduld der Kunden jetzt nicht überstrapazieren und ihr Vertrauen nicht aufs Spiel setzen." Die Verpflichtung, die Tickets sehr zügig zu erstatten, sei "glasklar" europarechtlich vorgeschrieben. "Dieser Pflicht müssen alle Fluggesellschaften jetzt endlich nachkommen", erklärte die SPD-Politikerin.