Die Lufthansa verschärft angesichts der Sorge über steigende Ansteckungszahlen ab September die Corona-Schutzanforderungen an Passagiere.

So müssen Fluggäste, die aufgrund eines ärztlichen Attests keinen Mund-Nasen-Schutz an Bord tragen müssen, künftig einen negativen Corona-Test vorlegen. Der Test dürfe beim Start der Reise nicht älter als 48 Stunden sein, teilte die Lufthansa am Montag mit. Damit werde ein noch besserer Schutz für alle Flugreisenden sichergestellt. Das Attest wird zudem nur noch akzeptiert, wenn es auf einem von der Airline vorgegebenen Formblatt vorgelegt wird.

Die Lufthansa hatte Anfang Mai als erste Fluggesellschaft weltweit eine Maskenpflicht an Bord eingeführt. Zusammen mit anderen Airlines fordert sie, auf Flügen zwischen Europa und den USA eine Testpflicht für Passagiere einzuführen, damit Reisen in die mit hohen Infektionszahlen kämpfenden Vereinigten Staaten möglich sind. Der Luftverkehr leidet mit am stärksten unter der Pandemie. Trotz Beteuerungen, bei Flugreisen sei wegen Luftaustauschs und -filterung die Ansteckungsgefahr gering, bleibt die Nachfrage nach Flügen auch in Länder ohne offizielle Reisewarnung niedrig.

Die schärferen Auflagen dürften auch Passagiere davon abschrecken, mit ungerechtfertigten Attesten sich beim Fliegen das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung zu sparen. Verschiedene Medien hatten berichtet, einige Ärzte erteilten oder verkauften Atteste gegen die Maskenpflicht ohne medizinischen Grund. Bei den Ärztekammern der Länder gebe es deswegen schon Dutzende Prüfungen, ob Ärzte gegen die Berufspflicht verstoßen, hatte das Portal "t-online.de" berichtet. Auch das ARD-Magazin "Report Mainz" hatte mehrere Fälle derart freigiebiger Ärzte gefunden.