FRANKFURT (awp international) - In der Coronakrise will kaum noch wer fliegen, dafür wird aber die Luftfracht immer wichtiger. Die Lufthansa plant deshalb den Ausbau ihrer Frachtkapazität, indem sie aus vier Passagierjets des Typs A330 die Sitze ausbaut. Dies bestätigte am Mittwoch ein Unternehmenssprecher in Frankfurt.

Die Flieger sollen zusätzlich zu den 17 reinen Frachtmaschinen der Lufthansa Cargo und mehreren bereits mit abgedeckten Sitzen genutzten Passagierjets eingesetzt werden, um dringend benötigte Güter nach Deutschland einzuführen. Darunter sind auch Gesichtsmasken und andere medizinische Schutzausrüstung.

Die 17 Frachtflieger der Lufthansa-Tochter Lufthansa Cargo sind in Folge der Corona-Krise ohnehin bereits voll ausgelastet, denn es fehlen für die Ladung die sonst mitgenutzten Kapazitäten der Passagierjets. Auf diese entfallen zu normalen Zeiten rund 50 Prozent der Frachtmenge.

Lufthansa Cargo fliegt Festland-China inzwischen wieder zwei Mal täglich an. Zu Corona-Hochzeiten mit zahlreichen Fabrikschliessungen in China war die Zahl der wöchentlichen Umläufe zwischenzeitlich auf 5 gesunken.

Grundsätzlich wird die schnelle Luftfracht vor allem für höherwertige Güter wie Pharmazeutika eingesetzt. Der Preis pro Kilo beträgt zu normalen Zeiten etwa das 40-fache der Seefracht./ceb/DP/jha