Die Airline teilte am Montag mit, sie habe die Schlussempfehlung der beiden Schlichter Matthias Platzeck und Frank-Jürgen Weise vor allem zum Thema Arbeitszeit am Freitag angenommen. Die Regelung rund um die "bezahlte Freistellung von Mitgliedern der Tarifkommission der UFO" bei Tarifverhandlungen solle ein reibungsloses Verfahren ermöglichen. Zudem sollten damit Tarifkommissionsmitglieder nicht gegenüber anderen Mitarbeitern der Kabine bevorteilt werden. Die Erklärung der UFO zur Annahme der Empfehlung stehe noch aus. Ein UFO-Sprecher sagte dazu, die Gewerkschaft berate darüber noch. Es sei noch nichts entschieden.

Das Verhältnis zwischen Lufthansa und UFO war lange zerrüttet. Ende Januar einigten sich dann beide Seiten darauf, den Konflikt in einem mehrstufigen Verfahren auch über eine "große Schlichtung" zu lösen. Im Zuge der Corona-Krise rauften sie sich zunächst zusammen und besiegelten einen Krisentarifvertrag bis Ende 2023. Mit dem Bodenpersonal gelang dies noch nicht, mit den Piloten erzielte die Lufthansa nur eine Übergangslösung. Durch den Krisendeal mit der UFO blieb in der Schlichtung im Kern nur noch der Streit über die Freistelllungen übrig. Einem Dialog der Lufthansa mit den Gewerkschaften Verdi und der Vereinigung Cockpit blieb UFO allerdings am Montag fern. Die Gewerkschaft für das Kabinenpersonal begründete dies damit, dass es keinen Fortschritt bei noch offenen Fragen zum Krisen-Tarifvertrag gebe.