FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte präsentieren sich am Donnerstagmittag wenig verändert. Viele Marktteilnehmer sind im Urlaub, fast alle scheinen ihre Dispositionen für dieses Jahr getroffen zu haben. In Deutschland ist dann um 14 Uhr Schluss für dieses Jahr, möglicherweise gibt es in der dritten oder vierten Reihe in den letzten Handelsminuten des Jahres noch ein wenig Kurspflege. Ansonsten wird in Europa ganz normal bis 17.30 Uhr gehandelt. Am Nachmittag stehen mit den wöchentlichen Erstanträgen sowie dem Einkaufsmanagerindex Chicago Wirtschaftsdaten aus den USA an. Mit größeren Bewegungen an den Märkten ist wegen der Daten aber nicht zu rechnen.

Der DAX notiert am Mittag 0,1 Prozent höher bei 15.862 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 4.302 nach oben. Die Anleihen notieren durch die Bank leicht im Plus, der Euro kostet rund 1,1320 Dollar.


   Umfeld für Anleihen ist und bleibt schwierig 

Während am Aktienmarkt in den vergangenen zwölf Monaten gutes Geld zu verdienen war, so stieg der DAX zum Beispiel um gut 15 Prozent, war dies bei den Anleihen kaum möglich. Der breit gefasste Rentenmarkt verzeichnete 2021 das schlechteste Jahr seit 22 Jahren. Und geht es nach Felix Herrmann, Chefvolkswirt bei Aramea Asset Management, wird das Umfeld für Anleiheinvestoren in den kommenden Monaten voraussichtlich nicht leichter. Die Renditen dürften weiter klettern während das Ausgangsniveau gering sei. Trotz globalem Zinsanstieg 2021 sprechen Anleihen mit einer negativen Verzinsung im Gegenwert von rund 14 Billionen Dollar weiterhin eine deutliche Sprache: Die Zinswüste bleibt riesig. Wer Anleihen nicht nur als Diversifikationsinstrument im Portfolio halten möchte, sondern positive Erträge anstrebe, wird im neuen Jahr gezwungen sein, mehr Risiko einzugehen.


   Lufthansa-Chef malt düsteres Bild 

Relevante Unternehmensnachrichten sind weiter Mangelware. Etwas schlechter als die Gesamtbörse liegen Siemens Healthineers im Markt. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat für den Covid-19-Schnelltest des Unternehmens eine Notzulassung erteilt. Um mehr als eine Sentiment-Story für die Aktie dürfte es sich allerdings nicht handeln. Für diese geht es um 0,1 Prozent nach unten.

Der Lufthansa-Chef hat für die kommenden Wochen ein düsteres Bild gemalt. Bis 10. Januar laufe das Geschäft noch, aber dann "bricht es brutal ab", sagte Carsten Spohr vor Mitarbeitern. Wegen der sich ausbreitenden Virusvariante Omikron hagele es "haufenweise Cancellations". Der Lufthansa-Vorstand habe deshalb entschieden, im ersten Quartal mehr als 20.000 Flüge zu streichen, heißt es in der Börsenzeitung. Für die Lufthansa-Aktie geht es um 1,7 Prozent nach unten, Fraport geben 1,1 Prozent nach.

Kurz vor Jahresende erhielt Merck (+0,3%) noch einen kleinen Auftrag von der US-Regierung in Höhe von 121 Millionen Euro für den Bau einer Produktionsstätte für Lateral-Flow-Membranen. Die Auftragsvergabe durch das US-Verteidigungsministerium im Auftrag des US-Ministeriums für Gesundheitspflege und Soziale Dienste erfolgt im Rahmen der Maßnahmen der US-Regierung zur Sicherung der lokalen Liefer- und Produktionskapazitäten für wichtige Produkte zur Pandemievorsorge. Lateral-Flow-Membranen werden für Schnelltests verwendet, unter anderem für den Nachweis von Infektionskrankheiten.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.301,97      +0,4%         17,14        +21,1% 
Stoxx-50                3.830,95      +0,4%         16,53        +23,3% 
DAX                    15.862,32      +0,1%         10,07        +15,6% 
MDAX                   35.127,29      -0,1%        -20,31        +14,1% 
TecDAX                  3.916,85      +0,3%         12,60        +21,9% 
SDAX                   16.395,56      +0,0%          7,31        +11,0% 
FTSE                    7.426,30      +0,1%          5,61        +14,9% 
CAC                     7.181,38      +0,3%         19,86        +29,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,20                    -0,02         +0,37 
US-Zehnjahresrendite        1,53                    -0,02         +0,61 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Do, 7:55 Uhr  Mi,17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1320      -0,2%        1,1316        1,1348   -7,3% 
EUR/JPY                   130,34      -0,1%        130,30        130,44   +3,4% 
EUR/CHF                   1,0363      -0,2%        1,0377        1,0369   -4,1% 
EUR/GBP                   0,8395      -0,2%        0,8399        0,8419   -6,0% 
USD/JPY                   115,15      +0,1%        115,16        114,94  +11,5% 
GBP/USD                   1,3483      -0,0%        1,3474        1,3480   -1,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,3744      +0,1%        6,3697        6,3716   -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                47.531,64      +0,5%     46.910,25     47.819,77  +63,6% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  76,08      76,56         -0,6%         -0,48  +60,8% 
Brent/ICE                  78,76      79,23         -0,6%         -0,47  +57,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.802,82   1.804,71         -0,1%         -1,89   -5,0% 
Silber (Spot)              22,75      22,80         -0,2%         -0,05  -13,8% 
Platin (Spot)             965,60     970,53         -0,5%         -4,93   -9,8% 
Kupfer-Future               4,41       4,41         -0,1%         -0,01  +25,2% 
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December 30, 2021 06:51 ET (11:51 GMT)