FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer etwas leichteren Eröffnung rechnen Händler am Freitag an den europäischen Aktienmärkten. Der XDAX liegt 0,2 Prozent zurück bei 13.273 Punkten. Auch der Euro-Stoxx-50 wird knapp im Minus erwartet. Im Handel werden Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende nicht ausgeschlossen angesichts diverser Unsicherheitsfaktoren wie drohender schärferer Lockdowns.

Die jüngsten Daten des Robert-Koch-Instituts zur Corona-Pandemie zeigen bei Neuinfektionen und Corona-Toten in Deutschland neue Höchststände. Es wird nun damit gerechnet, dass es am Wochenende eine Art Not-Ministertreffen geben könnte mit neuen Maßnahmen gegen die Pandemie.

Dazu kehrt der Brexit als Problemthema mit der ablaufenden Zeit bis zum Jahresende immer mehr in die Köpfe der Marktteilnehmer zurück. Das politische Säbelrasseln und Taktieren um ein Anschluss-Handelsabkommen zwischen EU und Großbritannien geht weiter, eine Einigung ist weiter nicht in Sicht. Der britische Premier Boris Johnson hat die Bevölkerung seines Landes aufgefordert, sich auf ein Scheitern der Gespräche mit der EU einzustellen. Es gebe "jetzt eine hohe Wahrscheinlichkeit", dass die Verhandlungen ohne ein Abkommen endeten. Das wird auch am Devisenmarkt gehört, dort steht das Pfund unter Druck.


   Schützende Hand der EZB 

Große Ausschläge nach unten werden indes aber nicht erwartet, weil die EZB ihre schützende Hand weiter über die Märkte hält. Das am Vortag ausgedehnte Anleihekaufprogramm dürfte weiter dafür sorgen, dass extrem hohe Aktienbewertungen möglich bleiben. Die Ratingagentur Standard & Poor's warnte schon zuvor, dass wegen der überbordenden Liquidität 2021 der Markt für Hochzinsanleihen genau im Auge behalten werden müsse.

Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite ist dünn. Mit Staunen werden die jüngsten Börsendebüts in den USA verfolgt. Dort legten die Aktien von Doordash oder Airbnb an ihren ersten Handelstagen massive Kurssprünge hin - mit Blick auf die hohen Bewertungen würden sie an die Zeiten des Neuen Marktes zur Jahrtausendwende erinnern, heißt es im Handel.

Lufthansa werden etwas höher gestellt in der Vorbörse. Die angedrohten Massenentlassungen von Piloten könnten die Kostenstruktur deutlich verbessern, heißt es. Ab 2022 will die Airline zudem wieder profitabel sein. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat wegen des fehlenden Tarifabschlusses für das kommende Frühjahr mit Entlassungen bei Piloten gedroht.

Carl Zeiss Meditec hat endgültige Zahlen vorgelegt, die Aktie wird 2,6 Prozent niedriger gesehen. Wegen des Nachfragerückgangs infolge der Corona-Pandemie sank das Nettoergebnis um knapp ein Viertel. Der Ausblick bleibt wegen der Covid-19-Pandemie weiter mit Unsicherheiten behaftet.

SAP könnten von guten Zahlen des Konkurrenten Oracle gestützt werden. SAP liegen zunächst knapp behauptet, nachdem Oracle selbst nach den Zahlen nachbörslich lediglich gut behauptet tendierten.

Bei Biontech werden positive Aussagen eines Gremiums der US-Zulassungsbehörde FDA zum gemeinsam mit Pfizer entwickelten Impfstoff als Kurstreiber gesehen. Der Kurs legt um rund 3 Prozent zu. Unterdessen haben Sanofi und Glaxosmithkline eine Verzögerung bei ihrer Corona-Impfstoffentwicklung gemeldet.


 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:28Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,2158     +0,14%     1,2141        1,2118    +8,4% 
EUR/JPY           126,48     -0,06%     126,55        126,49    +3,8% 
EUR/CHF           1,0772     +0,15%     1,0756        1,0761    -0,8% 
EUR/GBP           0,9128     +0,02%     0,9126        0,9121    +7,9% 
USD/JPY           104,02     -0,22%     104,24        104,39    -4,4% 
GBP/USD           1,3322     +0,15%     1,3302        1,3287    +0,5% 
USD/CNH           6,5250     -0,18%     6,5371        6,5447    -6,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        17.862,01     -2,559  18.331,01     18.160,01  +147,7% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          47,19      46,78      +0,9%          0,41   -15,8% 
Brent/ICE          50,54      48,86      +3,4%          1,68   -16,5% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.835,88   1.836,40      -0,0%         -0,53   +21,0% 
Silber (Spot)      23,95      24,03      -0,3%         -0,07   +34,2% 
Platin (Spot)   1.033,03   1.030,95      +0,2%         +2,08    +7,1% 
Kupfer-Future       3,59       3,51      +2,3%         +0,08   +26,8% 
 

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December 11, 2020 02:19 ET (07:19 GMT)