-- Fortgeschrittene Gespräche mit zwei Investoren

-- In den kommenden Tagen könnte ein Deal stehen

(NEU: Weitere Einzelheiten, Stellungnahme Condor)

FRANKFURT (Dow Jones)--Die kriselnde Ferienfluggesellschaft Condor soll kurz davor stehen, einen neuen Eigentümer zu finden. Das Management spreche mit mindestens zwei Investoren und die Gespräche sollen kurz vor dem Abschluss stehen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf mehrere Quellen. Schon in den kommenden Tagen könnte bekannt gegeben werden, für wen sich das Management entscheide. Es soll sich nicht um reine Finanzinvestoren handeln, so der Bericht. Wizz-Air-Investor Indigo Partners sei nicht dabei. Er war vor einiger Zeit als Interessent gehandelt worden.

"Condor befindet sich in guten fortgeschrittenen Gesprächen zum Finanzierungsbedarf, der entstanden ist, weil sich die Wiederbelebung des Reisens und die Nachfrage nach Urlaubsflügen durch den verlängerten Lockdown weiter in den Sommer verschoben und damit langsamer entwickelt hatte, als im April 2020 angenommen. Condor hatte im April 2020 nach dem überraschenden Abspringen des Investors PGL im Rahmen einer Refinanzierung des Rettungsdarlehen reine Corona-Hilfen in Höhe von rund 250 Millionen Euro erhalten, aus denen wir bis dato schöpfen", erklärte eine Condor-Sprecherin am Sonntagnachmittag.

Schon vor einigen Wochen wurde laut Handelsblatt bekannt, dass Condor weitere finanzielle Hilfen benötigt. Seitdem laufen Gespräche über die Möglichkeiten einer weiteren Finanzierung - mit der Bundesregierung und interessierten Investoren. Gleichzeitig führt das Management Gespräche mit den Gewerkschaften über weitere Zugeständnisse. Auch sie sollen auf einem guten Weg sein. Der Bund und das Land Hessen, die Condor mehrfach mit Finanzhilfen geholfen haben, unterstützen die Gespräche. Beide sähen für die Ferienfluggesellschaft gute Zukunftsaussichten, heißt es in informierten Kreisen.

Condor ist seit der Insolvenz der ehemaligen Muttergesellschaft Thomas Cook 2019 in einer schwierigen Lage. Große Teile der Liquidität der Tochterfluggesellschaften lagen damals bei der Konzernmutter. Die Airline musste in ein Schutzschirmverfahren gehen. Um das Überleben zu sichern, gaben der Bund und das Land Hessen einen ersten Überbrückungskredit. Ende 2019 fand sich dann mit der polnischen PGL, der Mutter der Airline Lot, ein Käufer. Dieser sprang dann allerdings im Zuge der Corona-Krise ab und Condor musste erneut um staatliche Hilfen bitten.

Sollten die Verhandlungen mit einem der Bieter zu einem erfolgreichen Ende führen, sei dieser bereit, in die bekannte Ferienfluggesellschaft zu investieren, schreibt das Handelsblatt weiter unter Berufung auf Branchenkreise. Zudem sei mittlerweile eine wichtige Voraussetzung für eine mögliche Transaktion mit einem Investor erfüllt: die Verlängerung des Kooperationsvertrags mit dem Wettbewerber Lufthansa.

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May 16, 2021 10:55 ET (14:55 GMT)