GARCHING/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) hat das Corona-Jahr 2020 deutlich besser überstanden als gedacht. Vor Steuern stand nach vorläufigen Zahlen ein Gewinn von 154 Millionen Euro, wie der im SDax gelistete Gewerbeimmobilien-Finanzierer überraschend am Freitag in München mitteilte. Dies sei mehr als von Analysten im Schnitt erwartet.

Im Vergleich zum Vorjahr sackte der Vorsteuergewinn zwar um etwa 29 Prozent zusammen, weil die Bank wegen der Krise viel Geld für mögliche Kreditausfälle zur Seite legte. Die Wiesbadener Konkurrentin Aareal Bank war aus dem gleichen Grund allerdings deutlich in die roten Zahlen geraten.

An der Börse wurden die Nachrichten relativ positiv aufgenommen. Die PBB-Aktie dämmte ihre zwischenzeitlich stärkeren Kursverluste ein und lag am Nachmittag zuletzt noch mit 0,55 Prozent im Minus bei 9,025 Euro. Damit ist sie allerdings immer noch um über 40 Prozent billiger zu haben als Mitte Februar 2020, bevor die Pandemie die Welt und die Finanzmärkte voll erfasst hatte.

Den jüngsten Angaben hielt sich PBB auch im vierten Quartal klar in der Gewinnzone. Denn nach den ersten neun Monaten hatte das Vorsteuerergebnis erst bei 106 Millionen Euro gelegen. Im November hatte Vorstandschef Andreas Arndt den Aktionären zwar ein solides Jahresergebnis vor Steuern in Aussicht gestellt, dabei aber weitere Belastungen durch gefährdete Kredite ausgeklammert.

Letztlich steckte die Bank im abgelaufenen Jahr 126 Millionen Euro in die Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle, rund zweieinhalb Mal so viel wie 2019. Allerdings konnte der Gewerbeimmobilien-Finanzierer sein Zins- und Provisionsergebnis trotz der Krise um etwa 4,5 Prozent auf 485 Millionen Euro steigern. Das Neugeschäft ging hingegen von 9 Milliarden auf 7,3 Milliarden Euro zurück. Ihre gesamten Jahreszahlen will die Bank am 4. März veröffentlichen.

Unterdessen sollen die Aktionäre nach einer Nullrunde auch wieder eine Dividende erhalten. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen für 2020 zunächst eine Ausschüttung von 0,26 Euro je Aktie vor. Gemäß der geltenden Empfehlung der Europäischen Zentralbank (EZB) sei dies derzeit der höchstmögliche Betrag. Sollte die EZB nach dem 30. September 2021 höhere Ausschüttungen erlauben, will die PBB diese Möglichkeit prüfen./stw/eas/he