"Der Start in das neue Geschäftsjahr war so dynamisch wie noch nie", bilanzierte Post-Chef Frank Appel am Freitag: "So konnten alle Divisionen einen deutlichen Ergebnissprung oberhalb der Markterwartung erzielen." Appel hob nach einem Gewinnsprung im ersten Quartal die Prognose für das Gesamtjahr an.

Der operative Gewinn (Ebit) war nach vorläufigen Zahlen von Januar bis März auf 1,9 Milliarden Euro geklettert - nach 592 Millionen Euro im Vorjahresquartal, teilte die Post weiter mit. Glänzen konnte vor allem die Express-Sparte, die ihren operativen Gewinn (Ebit) auf 955 (Vorjahr: 393) Millionen Euro in die Höhe schraubte. Im deutschen Brief- und Paketgeschäft verdiente der Konzern mit 555 (334) Millionen Euro deutlich mehr. Aber auch das Frachtgeschäft profitierte von der Erholung des internationalen Handels - hier betrug der operative Gewinn 215 (73) Millionen Euro. Es habe im Quartal eine "deutliche Stabilisierung im Welthandel mit steigenden Luft- und Seefrachtvolumen" gegeben, sagte Appel.

Im Gesamtjahr erwartet der Post-Chef nun unter anderem ein Konzern-Ebit "deutlich" über 5,6 Milliarden Euro - bisher hatte er "mehr" als 5,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der Bonner Konzern werde einen neuen detaillierten Ausblick zusammen mit dem ausführlichen Bericht über das erste Quartal 2021 bekannt geben. Dieser soll am 5. Mai 2021 vorgelegt werden.

"Der E-Commerce-Boom wird anhalten", hatte Appel bereits im März prognostiziert - dieser sorgt für Wachstum im Paket- und Express-Geschäft. Der Lockdown in der Corona-Krise hatte dem Online-Handel einen entscheidenden Schub gegeben, immer mehr Verbraucher ordern ihre Waren im Internet. "Wir haben in drei Monaten das Wachstum von drei Jahren erlebt", hatte Express-Chef John Pearson mit Blick auf 2020 gesagt - das Wachstum hält nun auch im laufenden Jahr an. Auch Wettbewerber der Post hatten deutlich zulegen können. Konkurrent DPD hatte etwa jüngst angekündigt, seinen Umsatz binnen fünf Jahren verdoppeln zu wollen.