(neu: Aktienkurs und Studie von AlphaValue/Baader Europe)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine optimistische Studie der US-Bank JPMorgan zur Deutschen Telekom hat den Aktienkurs des Unternehmens am Mittwoch stark angetrieben. Hinzu kam eine Hochstufung von "Add" auf "Buy" durch AlphaValue/Baader Europe. Das Papier der Deutschen Telekom zog am Nachmittag um 5,0 Prozent auf 15,37 Euro an und war damit stärkster Wert im Leitindex Dax. Dieser gewann zugleich 1,6 Prozent.

JPMorgan-Analyst Akhil Dattani nahm die Bewertung der T-Aktie mit "Overweight" und einem Kursziel von 23 Euro wieder auf. Der Bonner Telekomkonzern biete Wachstum und Werthaltigkeit, was sich im Kurs bislang aber nicht widerspiegele, schrieb er.

Selbst ohne den beeindruckenden Wertzuwachs der Tochter T-Mobile US seit Jahresbeginn hinke die Kursentwicklung der T-Aktie der operativen Geschäftsentwicklung des Stammunternehmens weit hinterher. Die börsennotierten Töchter herausgerechnet - und hier vor allem die US-Mobilfunktochter -, sei die Bewertung des Stammunternehmens in diesem Jahr um fast die Hälfte gesunken. Das aber passe nicht zu der strukturellen Kehrtwende hin zu operativem Wachstum (Ebitda), die die Telekom vollzogen habe. Die Markterwartungen in puncto Gewinnentwicklung erschienen daher viel zu niedrig.

Mittlerweile habe das Stammunternehmen - ohne die vier börsennotierten Töchter T-Mobile US, OTE, Magyar und Hvratska - bereits sechs Quartale in Folge Umsatzwachstum geliefert und damit die Markterwartungen bereits höher getrieben.

Zu T-Mobile US äußerte sich der JPMorgan-Experte besonders positiv. Die bedeutendste der Töchter, an der die Telekom derzeit etwas mehr als 43 Prozent hält und diese über eine Stimmrechtsvereinbarung kontrolliert, sei lange Zeit die Hauptattraktion für ein Investment in die Aktien der Telekom gewesen, schrieb er und lobte deren "einzigartige Wachstumsstory". T-Mobile US habe über die vergangenen fünf Jahre hinweg eine beeindruckende 186-prozentige Gesamtrendite geliefert und überzeuge weiterhin mit Wachstum. Dattani sieht zudem unverändert strukturellen Rückenwind für T-Mobile US sowie Vorteile durch den Zusammenschluss mit dem US-Wettbewerber Sprint.

Die Konsolidierung der Sprint-Übernahme war es auch, weshalb Analyst Jean-Michel Salvador von AlphaValue/Baader seine Ergebnisschätzungen je Aktie (EPS) für die Jahre 2020 und 2021 des Mutterkonzerns Telekom überarbeitete. Die höheren EPS-Erwartungen führten in der Folge zur Kurszielanhebung von 17,90 auf 18,10 Euro und der Hochstufung der Telekom-Aktie auf "Buy"./ck/bek/he