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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Ein starker Quartalsbericht gepaart mit einem überraschend optimistischen Ausblick hat den Aktien von T-Mobile US ein Rekordhoch beschert - und am deutschen Markt auch die Papiere der Bonner Mutter Deutsche Telekom angetrieben.

T-Mobile US hat dank der Übernahme des kleineren Rivalen Sprint das Geschäft kräftig ausgebaut. Das Unternehmen meldete am Vorabend nach Börsenschluss einen bereinigten operativen Gewinn von gut 7 Milliarden US-Dollar. Das waren ungefähr 0,7 Milliarden Dollar mehr als am Markt erwartet worden war. Die entsprechende Prognose für den Rest des Jahres liegt Analysten zufolge ebenfalls über den Konsensprognosen.

Das katapultierte den Kurs im nachbörslichen Aktiengeschäft an der Technologiebörse Nasdaq in der Spitze um gut 8 Prozent auf fast 117 Dollar nach oben. Damit ließen die Papiere das bisherige Hoch von Ende Juni bei 111,58 Dollar hinter sich. An der Frankfurter Börse kam das ebenfalls gut an, Aktien der Deutschen Telekom setzten sich mit einem Plus von 2,5 Prozent an die Spitze des Leitindex Dax.

Operativer Gewinn, Abonnentenzahlen, durchschnittlicher Umsatz pro Nutzer - mit allen wichtigen Kennziffern habe T-Mobile US seine Erwartungen geschlagen, lobte Analyst Brett Feldman von Goldman Sachs. Er hob einen zweiten positiven Aspekt hervor: T-Mobile habe sich zuversichtlich gezeigt, aus dem Zusammengehen mit Sprint mehr Synergien herauszuholen und zügiger als bislang avisiert. "Wir betrachten T-Mobile unverändert als das attraktivste Schwergewicht in der Telekom- und Kabelbranche", schrieb der Experte.

"Die Kombination aus Sprint und T-Mobile dürfte für beide Unternehmen von Vorteil sein", prognostizierte Analyst Philip Cusick von JPMorgan. T-Mobile habe auf den Umsatz und den operativen Gewinn von Sprint keine größeren Abschreibungen vorgenommen. Die Aussagen von T-Mobile US zu den durchschnittlichen Umsätzen pro Nutzer im zweiten Halbjahr legten zudem die Vermutung nahe, dass die Preise in der Branche stabil seien. Cusick nannte die Aktien von T-Mobile US eine "Top Idea".

Die Sprint-Übernahme und das von den Branchenkennern in Aussicht gestellte Wachstumspotenzial auf dem US-Markt schlagen sich in der Bewertung nieder: In puncto Börsenwert hat T-Mobile US den Mutterkonzern vom Rhein längst abgehängt. Mit dem Rekordhoch von knapp 117 Dollar war die Tochter am Vorabend rund 145 Milliarden Dollar oder umgerechnet gut 122 Milliarden Euro wert. Die Deutsche Telekom bringt es auf gut 70 Milliarden Euro./bek/ssc/fba

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