FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom hat laut einem Zeitungsbericht den Verkaufsprozess für ihre IT-Dienstleistungstochter T-Systems gestoppt. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Insider berichtet, sind die Verhandlungen mit den verbliebenen Interessenten gescheitert. Ein baldiger Abschluss zu akzeptablen Konditionen sei vorerst nicht mehr realistisch erschienen.

Entsprechende Informationen seien der Zeitung von mehreren Quellen aus Konzern- und Finanzkreisen bestätigt worden. Das Projekt gelte intern als missglückt. Der Telekom-Vorstand um seinen Vorsitzenden Timotheus Höttges soll deshalb abermals einen Strategiewechsel eingeleitet haben.

Bei der Deutschen Telekom war kurzfristig keine Stellungnahme zu dem Artikel zu erhalten. Gegenüber der Zeitung äußerte sich das Unternehmen nicht konkret zu den Informationen. Das Marktumfeld sei dynamisch, teilte ein Sprecher dem Handelsblatt auf Anfrage mit. Das Management habe "Optionen für weiteres Wachstum fortlaufend und unternehmerisch im Blick".

Einer breiteren Öffentlichkeit ist T-Systems in den vergangenen Jahren durch die maßgebliche Mitarbeit an der Corona-Warn-App bekannt geworden. Die IT-Tochter, die neben Großkonzernen auch für Geheimdienste und Bundesministerien arbeitet, gilt bei der Telekom jedoch als Sorgenkind mit sinkenden Umsätzen und einem operativen Verlust. Anfang September berichtete die Zeitung Welt am Sonntag, dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen Korruptionsvorwürfen in Südafrika gegen T-Systems ermittelt.

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September 22, 2022 08:53 ET (12:53 GMT)