Da die ohnehin schon hohen Rechnungen weiter steigen, suchen energieintensive europäische Unternehmen nach innovativen Wegen, um sich zuverlässige, kohlenstoffarme Energie zu sichern.

Die Telekommunikationsbetreiber sind besonders motiviert, ihre Kosten zu senken, da sie laut Morgan Stanley bis 2030 weltweit 872 Milliarden Dollar in den Ausbau der 5G-Netze der nächsten Generation stecken müssen.

"Die Energiekosten für unseren Sektor belaufen sich auf etwa 25 Milliarden Dollar pro Jahr, bei den derzeitigen Energiepreisen wahrscheinlich eher auf 30 Milliarden Dollar", sagte Mats Pellbck Scharp, Ericssons Leiter für Nachhaltigkeit, in einem Interview. "Das ist also in etwa die gleiche Größenordnung wie die Investitionen in Funkgeräte und andere Dinge."

Laut Ericsson könnten die 5-Kilowatt-Windturbine und die Solarmodule theoretisch den gesamten Ort Dittenheim, etwa 120 Meilen nördlich von München in Bayern, mit Strom versorgen.

Zwölf Quadratmeter Solarmodule sind bereits seit einem Jahr in Betrieb und liefern etwa 10% der benötigten Energie.

Wenn der Wind nachlässt oder die Sonne untergeht, wird der Strom von zentralen, oft mit fossilen Brennstoffen betriebenen Anlagen über eine Verbindung zum Hauptnetz geliefert.

Scharp sagte, dass Telekommunikationsbetreiber lokale erneuerbare Energien nutzen können, wenn die Marktpreise höher sind - typischerweise morgens und abends - und sich auf das Netz verlassen können, wenn eine geringere Nachfrage die Kosten senkt.

Das neue System könnte in Zukunft schnell auf andere Mobilfunkstandorte ausgeweitet werden.

Nach Angaben von McKinsey machen die Energiekosten im Durchschnitt etwa 5 % der Betriebsausgaben von Telekommunikationsbetreibern aus. Diese Zahl wird voraussichtlich steigen, wenn 5G in größerem Umfang eingesetzt wird.