LONDON (dpa-AFX) - Der britische Vodafone -Konzern und der weltgrößte Kabelkonzern Liberty Global haben laut einem Pressebericht ihre Gespräche über einen weitreichenden Spartentausch wieder aufgewärmt. In vorläufigen Diskussionen gehe es um einen Tausch von Konzernteilen in Deutschland, Großbritannien und anderen europäischen Ländern, schrieb die "Financial Times" ("FT") am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Personen. Die letzten Gespräche über einen Megadeal auf dem Telekom- und Kabelnetzmarkt zwischen den beiden gab es im Jahr 2015, sie scheiterten aber. Beide Unternehmen wollten sich der "FT" gegenüber nicht zu den Informationen äußern.

Die Aktien beider Unternehmen legten nach Bekanntwerden des FT-Berichts zu. In Deutschland ist Vodafone über den milliardenschweren Kauf von Kabel Deutschland zum größten Kabelanbieter geworden, Liberty Global steckt hinter dem zweitgrößten Anbieter Unitymedia.

Zuletzt war wieder Bewegung in den europäischen Telekommarkt gekommen. In den Niederlanden legen Vodafone und Liberty Global ihre Geschäfte zusammen, in Österreich griff zuletzt die Deutsche Telekom bei der dortigen Liberty-Global-Tochter UPC Austria zu. Liberty Global gehört zum Reich von US-Medienmogul John Malone. In Großbritannien hat der Konzern mit Virgin Media ebenfalls einen Kabelanbieter. Vodafone ist in weiten Teilen Europas mit Mobilfunk vertreten. In der Branche gibt es eine Tendenz dazu, den Kunden Mobilfunk, Festnetz, Internet und Kabelfernsehen aus einer Hand anzubieten.

Vodafone-Chef Vittorio Colao hatte vergangenes Jahr eine Kombination von Teilen beider Konzerne als einzigen ernstzunehmenden Herausforderer für ehemalige Staatsmonopolisten wie die Deutsche Telekom, die französische Orange oder die britische BT Group bezeichnet./men/she