FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich im Frühhandel am Freitag widerstandsfähig. Ging es unmittelbar nach dem Start noch deutlicher abwärts im Sog sehr schwacher Vorgabe aus den USA und Asien, haben sich die Indizes inzwischen wieder deutlich erholt, liegen aber noch im Minus. Der DAX gibt um 0,4 Prozent auf 13.829 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 um 0,6 Prozent auf 3.662 Zähler.

Im Blick steht weiter die Entwicklung an den Anleihemärkten. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen war am Vortag kurzfristig bis auf 1,52 Prozent gestiegen, bevor es zu einer Korrektur kam. Aktuell liegt die Rendite bei 1,46 Prozent und auch die Rendite der Bundesanleihen kommt von ihrem Jahreshoch bei minus 0,22 deutlich zurück auf minus 0,28 Prozent. Die Analysten der Bank of America erwarten, dass die US-10-Jahresrendite bis Ende 2021 auf 1,75 Prozent steigen wird.

Mit dem Zinsanstieg werden Anleihen als Anlage wieder attraktiver und sorgen für eine Rotation aus Aktien heraus. Dass sich die Aussichten auf eine globale Konjunkturerholung verbessern, dürfte daher als Argument für Aktien weniger tragen. Der Dollar legt mit der steigenden Zinsdifferenz weiter zu, nachdem er am Donnerstag bereits eine beeindruckende Kehrtwende gezeigt hatte. Sollten am Nachmittag wichtige Konjunkturdaten wie der US-Einkaufsmanagerindex anziehen, könnten auch die US-Zinsen und der Dollar weiter zulegen. "Wir sehen eine breit angelegte Risikoreduktion", sagt Sebastien Galy, Makrostratege bei Nordea Asset Management.


 Deutsche Telekom gefällt 

Mit guten Geschäftszahlen wartet die Deutsche Telekom (+0,5%) auf. Händler unterstreichen in ersten Einschätzungen, dass das Unternehmen auch organisch ohne den Beitrag durch den Sprint-Kauf der US-Tochter gut gewachsen sei. Bei den meisten Kennzahlen seien die Konsenserwartungen übertroffen worden, auch der Ausblick auf 2021 sei optimistisch.

Bei BASF (-0,4%) steht der Ausblick im Fokus, nachdem das Unternehmen bereits vorläufige Zahlen veröffentlicht hatte. Das bereinigte operative Ergebnis soll zwar von 3,56 Milliarden auf 4,1 bis 5,0 Milliarden Euro steigen; der Konsens liegt aber bereits bei 5 Milliarden Euro wie Analysten bemerken.

Nicht ganz so gut wie erhofft sind die Zahlen von Lafargeholcim (-0,9%) zum vierten Quartal ausgefallen. Der Ausblick sei aber gut, heißt es im Handel. Der Zementhersteller erwartet ein gutes Jahr 2021, vor allem getrieben durch staatliche Stimulusprogramme. Bei Berenberg heißt es dazu, die Erwartung eines Gewinnwachstums von mindestens 7 Prozent im laufenden Jahr decke sich mit den Markterwartungen.


   Erleichterungsrally bei Grenke 

Grenke machen einen Sprung von mehr als 14 Prozent. Das Unternehmen sieht sich durch einen Bericht des Sonderprüfers bestätigt. In diesem würden Vorwürfe wie Geldwäsche entkräftet und die Richtigkeit der Leasingforderungen prinzipiell bestätigt. Allerdings gebe es auch Kritikpunkte des Wirtschaftsprüfers bei der Bilanzierung von Franchiseunternehmen, warnen Händler. Es bleibe abzuwarten, als wie nachhaltig sich die Erholung der Aktie erweisen werde.

Nur leicht positiv für Compugroup (+0,1%) wird die Ankündigung des Beginns eines Aktienrückkaufprogramms bewertet. Das Volumen sei eher gering, heißt es.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.669,22      -0,44      -16,06       3,28 
Stoxx-50                3.168,51      -0,14       -4,47       1,94 
DAX                    13.857,71      -0,16      -21,62       1,01 
MDAX                   31.446,67      -0,61     -194,19       2,11 
TecDAX                  3.347,10      -0,63      -21,12       4,18 
SDAX                   15.154,28      -0,74     -112,72       2,64 
FTSE                    6.638,57      -0,20      -13,39       2,96 
CAC                     5.756,89      -0,47      -27,00       3,70 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,28                  -0,05      -0,52 
US-Zehnjahresrendite        1,46                  -0,07      -1,22 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Fr, 8:30  Do, 17:15   % YTD 
EUR/USD                   1,2148     -0,29%      1,2139     1,2227   -0,5% 
EUR/JPY                   128,92     -0,42%      128,75     129,89   +2,2% 
EUR/CHF                   1,0988     -0,26%      1,0991     1,1042   +1,7% 
EUR/GBP                   0,8710     +0,17%      0,8712     0,8653   -2,5% 
USD/JPY                   106,13     -0,12%      106,06     106,24   +2,8% 
GBP/USD                   1,3948     -0,46%      1,3932     1,4130   +2,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,4673     -0,34%      6,4809     6,4620   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                45.715,50     -5,01%   45.401,25  51.069,25  +57,4% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  62,82      63,53       -1,1%      -0,71  +29,0% 
Brent/ICE                  66,17      66,88       -1,1%      -0,71  +27,9% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.768,40   1.770,25       -0,1%      -1,85   -6,8% 
Silber (Spot)              27,08      27,48       -1,4%      -0,39   +2,6% 
Platin (Spot)           1.218,10   1.220,98       -0,2%      -2,88  +13,8% 
Kupfer-Future               4,18       4,27       -2,0%      -0,08  +18,8% 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/gos

(END) Dow Jones Newswires

February 26, 2021 04:01 ET (09:01 GMT)