"Dies ist in herausfordernden Zeiten ein historischer Tag für die Deutsche Telekom", sagte Vorstandschef Tim Höttges am Mittwoch. Fast zwei Jahre - und damit deutlich länger als geplant - hatte es gedauert, alle regulatorischen Hürden für den Zusammenschluss der Nummer drei und vier auf dem US-Markt aus dem Weg zu räumen. Die neue Firma soll ebenfalls T-Mobile US heißen und von dem Bonner Telekommunikationskonzern als Tochterunternehmen geführt werden.

Für die Telekom ist es die größte jemals getätigte Transaktion, noch vor der Übernahme des US-Mobilfunkers VoiceStream Anfang des Jahrtausends. Damals bekamen die Deutschen erstmals einen Fuß in die weltgrößte Volkswirtschaft. Nun soll die neue T-Mobile US mit rund 140 Millionen Kunden und einem Umsatz von etwa 77 Milliarden Dollar deutlich näher an die Platzhirsche AT&T und Verizon heranreichen. Bereits im Februar hatte Höttges angekündigt: "Wir sind damit auf Augenhöhe und greifen weiter an." Dabei geht es vor allem um den Aufbau des für die Zukunft immens wichtigen 5G-Netzes.

Die Firmenehe erfolgt über einen reinen Aktientausch im Verhältnis von elf Sprint-Aktien für eine Aktie der neuen T-Mobile US. Nach dem Aktientausch und der Abgabe der Aktien durch Sprint-Eigner Softbank liegt die Beteiligung der Deutschen Telekom an der neuen T-Mobile bei rund 43 Prozent. SoftBank wird an dem fusionierten Unternehmen rund 24 Prozent der Anteile halten - und damit weniger als noch im April 2018 vorgesehen. Die Deutsche Telekom wird einen Stimmrechtsanteil von 67 Prozent halten.

Mit der Fusion bekommt das US-Geschäft in der Telekom-Bilanz noch größeres Gewicht als bisher. Wie sich das genau auswirkt, wollen die Bonner erstmals im zweiten Quartal aufzeigen. Bereits seit einigen Jahren ist die US-Tochter der Umsatztreiber in dem DAX-Konzern.

Eine wichtige Personal-Änderung geht mit der Fusion einher: Die neue T-Mobile US wird nicht mehr vom für seine exzentrischen Auftritte bekannten Manager John Legere geführt, sondern von Mike Sievert. Er wird nun auch den durch die Fusion notwendig gewordenen Verkauf von einzelnen Geschäftsbereichen an Dish Network verantworten.