NEW YORK (dpa-AFX) - Die Telekom-Tochter T-Mobile US
An der Wall Street ließ der Bericht die Sprint-Aktien am gestrigen Dienstag zum Handelsende um mehr als 17 Prozent steigen. Die Papiere von T-Mobile US legten um fast 6 Prozent zu. Die Titel des Mutterkonzerns Deutsche Telekom
Eigentlich hatten die Telekom und der japanische Technologiekonzern Softbank
Sprint und T-Mobile hatten bereits 2014 einen Fusionsversuch unternommen, der an Einwänden der US-Kartellbehörden gescheitert war. Damals hatte Sprint die Kontrollmehrheit und damit das Sagen bei der fusionierten Gesellschaft haben sollen. Seitdem haben sich die Kräfteverhältnisse jedoch stark verschoben. T-Mobile hat Sprint dank eines aggressiven Wachstumskurs jedoch längst überholt - nicht nur, was den Marktwert angeht, sondern auch in punkto Abonenntenzahlen und Marktanteil. Diese rasant und dabei profitabel wachsende T-Mobile ist inzwischen ein großer Treiber bei der Telekom. Sprint hingegen verlor über die Jahre an Kunden und verbuchte hohe Verluste.
JPMorgan-Analyst Akhil Dattani sieht daher die Telekom bei neuerlichen Gesprächen klar im Vorteil, sollte sich der Bericht des "WSJ" bewahrheiten. Die T-Mobile-Aktie habe sich seit Anfang November - also dem Ende der Gespräche - um rund ein Drittel besser entwickelt als die Sprint-Papiere. Damit dürfte die Telekom in der Lage sein, bei einer möglichen Fusion das neue Unternehmen zu kontrollieren und auch weiter voll in der Bilanz zu konsolidieren. Da T-Mobile US zuletzt der Wachstumsmotor des deutschen Konzerns war, ist eine Kontrolle des fusionierten Unternehmens für die Telekom nach Einschätzung Dattanis elementar.
Auf Basis der Bewertung vor der Spekulation auf neue Verhandlungen dürfte die Telekom seinen Berechnungen zufolge rund 45 Prozent an dem fusionierten Unternehmen halten. Die Sprint-Mutter Softbank würde seinen Berechnungen auf rund 24 Prozent kommen. Die übrigen Anteile würde bei anderen Investoren und im Streubesitz landen.
Die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenschlusses beider US-Mobilfunker halte er weiterhin für relativ gering, meinte hingegen Analyst Matthew Niknam von der Deutschen Bank. Denn die kartellrechtlichen Hürden seien nach wie vor recht hoch. Ein fusioniertes Unternehmen würde laut "WSJ" auf nahezu 100 Millionen Kunden kommen und damit AT&T überholen, die Ende 2017 auf 93 Millionen Kunden kam. Marktführer bleibe Verizon mit 116 Millionen Kunden./nas/zb/hbr/mne/stk