FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz der grassierenden Corona-Pandemie hat sich der deutsche Aktienmarkt zu Wochenbeginn behauptet. Die neuen Lockdowns in Österreich und in Teilen Bayerns dürften die Märkte nicht nachhaltig bremsen, glaubt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. Die Dauer der Restriktionen dürfte kürzer ausfallen als im vergangenen Winter, als noch nicht ein Großteil der Bevölkerung geimpft war. Der DAX gab moderat 0,3 Prozent nach auf 16.116 Punkte.


   Jerome Powell mit zweiter Amtszeit stützt den Dollar 

Stützend wirkten auch die sich zunehmend auflösenden Zinserhöhungserwartungen am Markt, was den Euro unter grundsätzlichen Abgabedruck setzt. Der Dollar wurde am Montag auch gestützt von der Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, US-Notenbankpräsident Jerome Powell eine zweite Amtszeit zuzugestehen. Fed-Gouverneurin Lael Brainard kommt damit nicht zum Zug, Brainard steht im Ruf einer geldpolitischen Taube.

Deutsche Telekom lagen gut im Markt mit Aufschlägen von 2,6 Prozent - der gesamte Sektor war gesucht nach einer milliardenschweren Übernahmeofferte für Telecom Italia durch KKR. Tui entzogen sich dem corona-bedingten Abgabedruck im Touristiksektor und legten 1,4 Prozent zu. Hintergrund waren optimistische Aussagen zum Sommergeschäft 2022 durch Tui-Deutschlandchef Stefan Baumert. Baumert rechnet mit einer Rückkehr zur Normalität.

Vonovia verloren 2,2 Prozent. "Das ist ein Brett", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Kapitalerhöhung des Immobilienunternehmens. Von den 17 Milliarden Euro für die Übernahme der Deutsche Wohnen holt sich Vonovia nun 8 Milliarden von den Aktionären wieder. Für 20 alte können sich Aktionäre 7 neue Aktien zum Stückpreis von 40 Euro kaufen. "Positiv ist, dass die Banken die Kapitalerhöhung garantiert haben", betonte der Marktteilnehmer aber auch, und die Kapitalerhöhung sei ohnehin erwartet worden.

Die Spekulationen um die Einflussnahme des aktivistischen Investors Daniel Kretinsky bei der Aareal Bank nehmen zu. Kretinsky hat seinen Anteil jetzt mehr als verdoppelt - auf 7,8 Prozent. Der Kurs der Bank stieg um 1,1 Prozent.


   Deutsche Bank holt sich Versicherungsexperten 

Deutsche Bank gewannen 0,4 Prozent. Die Nachfolgeregelung von Paul Achleitner spielte keine große Rolle am Markt. Bei dem Institut soll Alexander Wynaendts im kommenden Mai Achleitner als AR-Chef folgen. "Das ist ein Versicherungsspezialist", bemerkte ein Marktteilnehmer. Damit sei es fraglich, ob sich die grundsätzliche Strategie verbessern werde. "Der Markt hätte sich jemand mit einem starken Netzwerk in die Bankenszene und in die deutsche Regierung gewünscht".


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          16.115,69  -0,3%    +17,47% 
DAX-Future   16.117,00  -0,3%    +18,22% 
XDAX         16.122,18  -0,2%    +17,95% 
MDAX         35.663,28  -0,7%    +15,80% 
TecDAX        3.942,21  -1,1%    +22,70% 
SDAX         16.932,91  -1,1%    +14,68% 
zuletzt             +/- Ticks 
Bund-Future     171,72    -62 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           18         22     0          3.664,2        65,5   105,5 
MDAX          22         28     0            721,8        47,0    64,8 
TecDAX         9         21     0            955,9        35,5    40,4 
SDAX          26         43     1            244,2        10,8    15,0 
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DJG/mpt/err

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November 22, 2021 11:45 ET (16:45 GMT)