PARIS (dpa-AFX) - In Berlin drohen der Immobilienbranche weitere Maßnahmen zur Regulierung der Mietpreise. Analystin Valerie Guezi von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas geht zwar in einer am Dienstag vorliegenden Studie eher nicht davon aus, dass das von Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) geplante Einfrieren der Mieten für fünf Jahre umgesetzt wird. Doch angesichts des politischen Drucks sei eine wie auch immer geartete Mietpreisregulierung bereits 2020 wahrscheinlich, schreibt die Expertin in einer am Dienstag veröffentlichten Branchenstudie.

Unter den von ihr beobachteten Unternehmen wäre laut Guezi Deutsche Wohnen am stärksten von entsprechenden Maßnahmen in der Hauptstadt betroffen. Daher senkte sie ihre Schätzungen für die operative Kennzahl FFO in den kommenden Jahren deutlich. Da die Aktie sich zudem mit Blick auf die FFO-Rendite in den vergangenen fünf Jahren überdurchschnittlich entwickelt habe, strich sie ihr "Outperform"-Votum und sieht Deutsche Wohnen nun "Neutral". Das Kursziel senkte die Analystin von 47 auf 38 Euro und liegt damit noch knapp sieben Prozent über dem aktuellen Bewertungsniveau.

Für Vonovia wäre ein möglicher "Mietdeckel" dagegen weitaus besser verkraftbar, da der Immobilienkonzern nur 15 Prozent seines Objektportfolios in der Hauptstadt besitze, verglichen mit 70 Prozent bei Deutsche Wohnen, so Guezi. Daher nahm sie die Beobachtung des Titels mit der Anlageempfehlung "Outperform" wieder auf. Das Kursziel von 52 Euro liegt 15 Prozent über der derzeitigen Bewertung.

Mit der Einstufung "Outperform" rechnet Exane BNP Paribas damit, dass sich die Aktie in den kommenden zwölf Monaten besser als der Sektor entwickeln wird. Mit der Einstufung "Neutral" prognostiziert sie eine Entwicklung im Gleichklang mit dem Sektor./gl/ag/mis

Analysierendes Institut Exane BNP Paribas.

Veröffentlichung der Original-Studie: 11.06.2019 / 06:24 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 11.06.2019 / n.b. /