--Synergien laut Vonovia unabhängig von Annahmequote

--Annahmefrist verlängert sich bis 4. Oktober

--Deutsche Wohnen: Keine triftigen Gründe gegen Verzicht auf Mindestannahmeschwelle

(NEU: Details von Vonovia, Kursreaktion)

Von Ulrike Dauer und Stefanie Haxel

FRANKFURT (Dow Jones)--Vonovia will bei der geplanten Übernahme von Deutsche Wohnen auf Nummer Sicher gehen und verzichtet auf die Mindestannahmeschwelle beim Übernahmeangebot. Damit will der Bochumer Wohnimmobilienkonzern sicherstellen, dass diesmal die Übernahme zustandekommt. Sie war im Juli knapp gescheitert.

Sowohl die Umsetzung des Business Combination Agreements zwischen den beiden DAX-Konzernen sowie die geplanten Kostensynergien in Höhe von 105 Millionen Euro jährlich seien "weitestgehend unabhängig von der finalen Annahmequote des Angebots", teilte die Vonovia SE am späten Montagabend mit. Der Konzern sei zuversichtlich, diese Synergien unter anderem über gegenseitige Dienstleistungsverträge heben zu können.

Zudem sei der geplante Zusammenschluss "im Interesse der Stakeholder beider Unternehmen". Deutsche Wohnen teilte mit, dem Verzicht, der auch den Verzicht auf sieben weitere Vollzugsbedingungen einschließt und die Annahmefrist verlängert, stünden nach sorgfältiger Prüfung keine triftigen Gründe entgegen.

Die Vonovia-Aktie notierte zu Handelsbeginn 0,2 Prozent im Plus bei 52,94 Euro, die Deutsche-Wohnen-Aktie 0,7 Prozent im Plus bei 53,02 Euro.

Die Aktionäre von Deutsche Wohnen haben nun zwei Wochen länger Zeit - bis zum 4. Oktober Mitternacht anstatt bis zum 20. September - ihre Aktien anzudienen. Eine mögliche weitere Annahmefrist beginnt voraussichtlich am 8. Oktober und endet voraussichtlich am 21. Oktober um Mitternacht.

Bis Montag 18 Uhr waren den weiteren Angaben zufolge rund 4 Prozent der ausstehenden Deutsche-Wohnen-Aktien im Rahmen des Übernahmeangebots angedient worden. Insgesamt hat sich Vonovia damit bereits zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 40 Prozent der Aktien an Deutsche Wohnen gesichert. Zum einen hält Vonovia direkt knapp 30 Prozent am Grundkapital von Deutsche Wohnen, zum anderen hat der Konzern hat mit Investoren Verträge über den Erwerb von rund 6 Prozent der ausstehenden Aktien geschlossen. Darüber hinaus kann Vonovia nach Abschluss der Übernahme noch bis zu 4 Prozent der Aktien erwerben.

Vonovia bietet 53 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktie. Bisher lag die Mindestannahmeschwelle für das Zustandekommen des Angebots bei 50 Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktien. Im Juli war ein um 1 Euro niedrigeres Übernahmeangebot an der Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent gescheitert, 47,62 Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktien waren angedient worden.

Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Wohnen werden entsprechend den Vorschriften des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes zeitnah eine ergänzende Stellungnahme zu dem geänderten Übernahmeangebot veröffentlichen, wie das Unternehmen weiter mitteilte.

Kontakt zu den Autorinnen: ulrike.dauer@wsj.com; stefanie.haxel@wsj.com

DJG/uxd/mgo

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September 14, 2021 03:23 ET (07:23 GMT)