FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien des Chipherstellers Dialog Semiconductor haben am Mittwoch die Belastung durch schwache Verkaufszahlen des wichtigen Kunden Apple abschütteln können. Nach einem deutlich verlustreichen Start standen die Aktien gegen Mittag im Plus. Ein Händler erklärte, viele Anleger hätten mit den schlechten Geschäftszahlen von Apple gerechnet. Zudem seien wohl Investoren, die auf fallende Kurse gesetzt hatten, auf dem falschen Fuß erwischt worden.

Zuletzt legte die Dialog-Aktie um 0,88 Prozent auf 31,435 Euro zu. Auf Jahressicht liegt das Papier ein knappes Prozent im Plus und hat sich damit deutlich besser entwickelt als der Technologiewerte-Index TecDax, der zeitgleich um mehr als 9 Prozent gefallen ist.

Analysten gehen davon aus, dass die Durststrecke bei Dialog langsam vorbei ist. Die Hoffnung ruht dabei auf dem kommenden iPhone 7 von Apple. Thomas Becker von der Commerzbank empfahl sogar, eine starke Kursschwäche der Dialog-Aktie für Zukäufe zu nutzen. Er ist überzeugt, dass im laufenden Quartal die Talsohle erreicht sein dürfte und rechnet mit einer leichten Erholung im zweiten Kalenderhalbjahr.

Diese Auffassung teilt auch Analyst Jerome Ramel von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas. Wie sein Commerzbank-Kollege behielt auch er seine Kauf-Empfehlung für die Dialog-Aktien bei. Es sollte ein starker Kaufzyklus für das iPhone 7 folgen, erklärte er.

Weil die Käufer bei den aktuellen iPhone-Modellen seltener zugriffen, hatte Apple für das vergangene Geschäftsquartal einen kräftigen Gewinneinbruch und den ersten Umsatzrückgang seit 2003 vermelden müssen. Auch andere Smartphone-Hersteller hatten zuletzt über schwächelnde Verkäufe berichtet. Dialog ist davon direkt betroffen. Das Unternehmen liefert unter anderem Chips zur Energiesteuerung sowie Bluetooth-Funktechnologie.

Die Abschwächung der Smartphone-Verkäufe hatte die Dialog-Aktie seit ihrem im Sommer 2015 erreichten Zwischenhoch bei 53,85 Euro deutlich nach unten gezogen. Die versuchte milliardenschwere Übernahme des US-Rivalen Atmel lastete zusätzlich auf dem Kurs, der im Februar bis auf 24,205 Euro fiel. Nach dem Platzen der Übernahme erholte sich das Papier zusehends, von den früheren Höhen aus dem vergangenen Sommer ist die Aktie aber weit entfernt./tav/das/fbr