Zürich (awp) - Der Verwaltungsratspräsident von DKSH, Marco Gadola, setzt auf Wachstum und sieht Potenzial für weitere Verbesserungen. Bessere Prozesse, Investitionen in Digitalisierung und Zukäufe zählen zur Strategie des Marktexpansions-Dienstleisters.

Operative Exzellenz sei nur ein Teil eines erfolgreichen Unternehmens. "Wachstum ist entscheidend, da spielt die Musik. Man muss die strategisch richtigen Pflöcke einschlagen, um Wachstum zu ermöglichen und ein wachsendes Geschäft effizient betreiben", sagte Gadola in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem Finanzportal "The Market".

So sieht er Verbesserungspotenzial etwa bei den Prozessen im Lager- und Liefermanagement, im Order-to-Cash-Management oder bei der Gestaltung der gesamten Interaktionen mit den Kunden. Automatisierung und Digitalisierung der Prozesse und Abläufe werde hier eine wichtige Rolle spielen und erfordere auch einen gewissen Investitionsbedarf.

Gadola will den Cashflow verbessern. "Wir waren nicht genug aggressiv darin, überfällige Kundenforderungen einzutreiben", sagte der VRP. "Unsere Lagerbestände sind zu hoch, unter anderem weil wir oft sehr "zuvorkommend" mit unseren Lieferanten waren." Das Nettoumlaufvermögen soll langsamer wachsen als der Umsatz, der frei Cashflow damit schneller.

DKSH profitiere davon, dass immer mehr Hersteller ihre Distributions-, Marketing- und Verkaufsprozesse outsourcen möchten. Zudem könne man auf das Wachstum in Märkten wie Vietnam, Kambodscha oder Myanmar bauen. "Wenn die Ungewissheit um Covid-19 verflogen ist, muss unser Geschäft ein Umsatzwachstum von mehr als 5 Prozent pro Jahr hergeben." Der EBIT sollte schneller wachsen als der Umsatz, betonte Gadola.

Bei möglichen Akquisitionen habe man eine Mindestrendite definiert. "Wir hatten gehofft, dass wir günstiger an interessante Targets kommen könnten. Das hat sich aber leider nicht bewahrheitet. Die Bewertungen sind weiterhin oft sehr hoch", betonte der DKSH-Präsident. Am ehesten sei im Bereich Performance Materials ein grösserer akquisitorischer Schritt zu erwarten.

Die Pläne, Maurice Lacroix verkaufen zu wollen, bestätigte der VRP. Das Unternehmen habe den Turnaround geschafft, passe strategisch aber einfach nicht zu DKSH.

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