Der von den Auswirkungen der Corona-Krise schwer gebeutelte Wiener Caterer stellt sich auf eine längere Durststrecke ein.

Obwohl das Geschäft langsam wieder hochgefahren werde, werde das Konzernergebnis in den kommenden Quartalen stark von der Corona-Krise belastet, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. In dem von April bis Juni laufenden ersten Quartal 2020/21 brach der Umsatz um 90 Prozent auf 32,5 Millionen Euro ein. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 22,2 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 5,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Den in 21 Ländern tätigen Konzern erwischte die Corona-Krise in allen drei Geschäftsbereichen: Airline Catering, Restaurants und Events. Restaurants mussten geschlossen, Veranstaltungen abgesagt und Passagierflüge gestrichen werden. Eine wesentliche Besserung der Lage sieht Do&Co für seinen größten Geschäftsbereich nicht. Der Flugverkehr sei nach wie vor stark reduziert und es gebe weiterhin Reisebeschränkungen, die laufend an die Infektionszahlen angepasst werden, erklärte der Konzern, der zu rund einem Drittel in Besitz des Firmengründers Attila Dogudan ist. Zumindest würden immer mehr Fluglinien wieder Essen an Bord servieren. "Es ist nicht mehr erklärbar, warum - trotz Einhaltung aller Covid-19 Maßnahmen - Passagieren nichts angeboten wird." Do&Co beliefert über 60 Fluglinien weltweit, wie etwa die Lufthansa-Tochter Austrian, British Airways oder Turkish Airlines.

Besser läuft es mit den Restaurants. Seit der Wiedereröffnung würden die Lokale trotz aller Beschränkungen sogar teilweise über dem Vorjahresniveau liegen. Für den Bereich Event Catering sei ab Mitte des Sommers wieder mit einzelnen Veranstaltungen, wie Fußballspielen mit reduzierter Zuschauerzahl, zu rechnen. Die Österreicher bewirten VIP-Gäste bei der Formel 1, dem Hahnenkamm-Skirennen in Kitzbühel oder bei Spielen in der Münchner Allianz-Arena. Zudem betreibt das Unternehmen Restaurants und ist Eigentümer des Wiener Traditions-Zuckerbäckers Demel.

Auf den Geschäftseinbruch reagierte Do&Co auch mit Kündigungen. Seit März strich der Konzern knapp 3000 der rund 10.700 Stellen. Zudem nahm er wurden staatliche Unterstützungen an. Weitere konzerninterne Umstrukturierungen seien unumgänglich. Bei der Hauptversammlung Ende Juli wurde der Vorstand zudem ermächtigt, eine Kapitalerhöhung um bis zu zehn Prozent des Grundkapitals auch unter Ausschluss der Bezugsrechte beschließen zu können.