NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen geht es zum Start in den Donnerstagshandel leicht nach unten. Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent. Der S&P-500 gibt um 0,2 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite tendiert kaum verändert. Gebremst wird der Markt von Quartalsausweisen mit Licht und Schatten. Schwache Konjunkturdaten dürften hingegen Befürchtungen eines allzu rigorosen Vorgehens der US-Notenbank bei der Inflationsbekämpfung etwas zerstreuen.

So enttäuschte der Philadelphia-Fed-Index für Juli, der wider Erwarten noch tiefer in negatives Terrain gerutscht ist. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der Vorwoche stärker als angenommen. Im weiteren Verlauf wird noch der Index der Frühindikatoren veröffentlicht.

Daneben geht die Bilanzsaison der US-Unternehmen in eine neue Runde. Tesla-Aktien legen um 4,4 Prozent zu, nachdem der Hersteller von Elektroautos trotz eines Gewinnrückgangs die Erwartungen übertroffen hat. Durchwachsene Zweitquartalszahlen und eine gekappte Jahresprognose drücken den Kurs der SAP-Tochter Qualtrics um 8,2 Prozent.

AT&T (-10,8%) hat im zweiten Quartal die Kundenzahl kräftig gesteigert und damit ebenso wie mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen. Allerdings senkte der Telekommunikationskonzern seine Prognose des freien Cashflow. Überzeugt haben hingegen die Geschäftszahlen von Alcoa (+1%). Positiv aufgenommen wird auch ein geplanter Stellenabbau bei Ford (+0,2%), mit dem der Automobilkonzern seine Kosten senken will.

Der Chemiekonzern Dow hat im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Gleichwohl ging der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr zurück. Außerdem sorgten sich Anleger um die Aussichten der Weltwirtschaft, heißt es zu dem Kursminus von 3 Prozent.


   Euro-Aufwertung nach EZB-Entscheid kurzlebig 

Der Euro hat nur vorübergehend davon profitiert, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen um 50 statt der zuvor avisierten 25 Basispunkte angehoben hat. Nach einem Tageshoch knapp unter 1,028 Dollar fällt die Gemeinschaftswährung zurück auf 1,0170 Dollar und damit in etwa auf das Niveau, auf dem sie sich vor den EZB-Beschlüssen bewegt hatte. Beobachter äußern sich kritisch zu den Beschlüssen. Man könnte den Eindruck haben, dass die EZB "keine wirkliche Verschärfung der Geldpolitik wünscht", meint etwa Otmar Lang von der Targo Bank und stellt die Frage, warum die EZB ein neues geldpolitisches Instrument vorstellen sollte, "um eine sogenannte Fragmentierung des Rentenmarktes zu verhindern?".

Der US-Anleihemarkt erfährt etwas Zulauf; im Gegenzug fallen die Renditen. Die Notierungen der Treasurys würden von den schwachen Konjunkturdaten gestützt, heißt es. Die Ölpreise geben deutlich nach. Beobachter verweisen auf die schon am Vortag veröffentlichten Daten der staatlichen Energy Information Administration in den USA, aus denen hervorgeht, dass die Benzinnachfrage trotz der Urlaubssaison vergleichsweise gering ist. Ursächlich seien die hohen Kraftstoffpreise an den Tankstellen, heißt es.

Kräftig nach unten geht es auch mit dem Gaspreis, nachdem Russland die Gaslieferungen durch die Pipeline Nordstream 1 wieder aufgenommen hat.


=== 
INDEX                 zuletzt       +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                31.740,62       -0,4%     -134,22     -12,7% 
S&P-500              3.950,84       -0,2%       -9,06     -17,1% 
Nasdaq-Comp.        11.894,51       -0,0%       -3,14     -24,0% 
Nasdaq-100          12.446,33       +0,1%        6,65     -23,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,19        -4,2        3,23      245,8 
5 Jahre                  3,09        -7,9        3,17      183,0 
7 Jahre                  3,08        -5,5        3,14      164,0 
10 Jahre                 2,98        -4,8        3,03      147,1 
30 Jahre                 3,13        -3,1        3,16      123,0 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %    Do, 8:24  Mi, 17:30   % YTD 
EUR/USD                1,0177       -0,0%      1,0221     1,0198  -10,5% 
EUR/JPY                140,85       +0,1%      141,27     140,84   +7,6% 
EUR/CHF                0,9889       +0,0%      0,9918     0,9918   -4,7% 
EUR/GBP                0,8550       +0,6%      0,8525     0,8515   +1,8% 
USD/JPY                138,38       +0,1%      138,20     138,09  +20,2% 
GBP/USD                1,1905       -0,6%      1,1994     1,1979  -12,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,7869       +0,2%      6,7664     6,7652   +6,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             22.692,64       -3,9%   22.857,62  24.197,67  -50,9% 
 
ROHOEL                zuletzt   VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               96,40       99,88       -3,5%      -3,48  +34,7% 
Brent/ICE              103,06      106,92       -3,6%      -3,86  +37,6% 
GAS                            VT-Schluss                +/- EUR 
Dutch TTF              151,91      156,50       -2,0%      -3,13  +41,5% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.702,17    1.696,73       +0,3%      +5,44   -7,0% 
Silber (Spot)           18,59       18,67       -0,4%      -0,08  -20,3% 
Platin (Spot)          862,15      861,30       +0,1%      +0,85  -11,2% 
Kupfer-Future            3,29        3,33       -1,3%      -0,04  -26,0% 
YTD zu Vortagsschluss 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 21, 2022 09:51 ET (13:51 GMT)